Der SRC trainierte voriges Jahr zusammen mit dem HB Filderstadt. Zu einem Testspiel hat es vor dem diesjährigen Saisonbeginn am Samstag allerdings nicht gereicht. Foto: Archiv Günter Bergmann

Wider Erwartens sind die Mitgliederzahlen beim Stuttgarter Rugby Club leicht gestiegen. Der Verein hatte mit einem Rückgang gerechnet, weil er seine Spielstätte vorübergehend nach Pforzheim verlegen musste.

Degerloch/Hoffeld - Endlich wieder zu Hause: Weil das marode Stadion an der Hohen Eiche saniert wurde, musste der Stuttgarter Rugby Club eine komplette Saison lang seine Heimspiele auswärts absolvieren. Gespielt wurde in Pforzheim. Nun sind alle im Verein froh, wieder zurückzukehren.

Hoffen auf Geld von der Stadt

Neues Rasenspielfeld, neue Laufbahn, neue Bewässerungsanlage. Dem Stadion an der Hohen Eiche hat die Komplettsanierung sicherlich nicht geschadet. Das sieht auch Sabine Missbach so. Die Vorsitzende des SRC verschafft sich gerade einen Überblick darüber, was der Umzug nach Pforzheim den Verein gekostet hat. Denn zum einen musste der SRC für die Nutzung der fremden Spielstätte zahlen, zum anderen blieben natürlich Eintrittsgelder aus den Heimspielen aus.

„Die Rechnungen flattern jetzt so langsam ein. Es war ein bisschen teuer, aber wir gehen daran nicht zugrunde“, sagt Sabine Missbach. Sie hofft zudem auf eine angemessene Beteiligung der Stadt an den Kosten. Immerhin bewahrheitete sich eine andere Befürchtung aufgrund des Exils nicht: Die Mitgliederzahlen beim Stuttgarter Rugby Club sind entgegen der Erwartungen sogar leicht gestiegen. Einzig in den Jugendteams gab es den einen oder anderen Absprung. „Es lief alles einigermaßen reibungslos, aber wir sind froh, dass es jetzt vorbei ist“, sagt die Vereinsvorsitzende sichtlich erleichtert.

Immerhin noch das Pokal-Finale

Nicht nur beim Spielort, auch personell gab es beim Herrenteam im letzten Jahr einen großen Umbruch. „In der ersten Saisonhälfte hat da noch etwas Erfahrung gefehlt, und es gab viele deutliche Niederlagen. Dann haben wir uns aber etwas gefangen und ein paar Spiele auch gewonnen“, erzählt Stefan Lembach, der Team-Manager des SRC. Am Ende erreichte der Rugby-Club immerhin noch das Pokal-Viertelfinale und scheiterte dort am späteren Cup-Sieger.

In dieser Saison bleibt der große Umbruch dagegen aus. Nur vier Spieler haben den Verein verlassen. Demgegenüber stehen sechs bis sieben erfahrene Neuzugänge. Wie viele Neue insgesamt zum Start der Spielzeit an Bord sein werden, ist schwer zu sagen. „Es kommen immer wieder neue Leute dazu, um es mal auszuprobieren“, erklärt Team-Manager Lembach. Im Durchschnitt sind momentan mehr als 30 Spieler in jedem Training. „Wir sind in diesem Jahr spielerisch deutlich besser“, sagt daher auch Lembach.

Am Samstag geht’s los

Fast zwei Monate der Vorbereitung liegen bereits hinter der Herrenmannschaft des Rugby Clubs. Zu einem Testspiel hat es allerdings nicht gereicht, denn viele Teams aus anderen Ligen starten erst deutlich später mit der Vorbereitung. Die Standortbestimmung folgt für den SRC daher erst am ersten Spieltag der neuen Saison in der zweiten Bundesliga Süd. Am Samstag treten die Stuttgarter beim RC Rottweil an. „Wir freuen uns schon auf das erste Spiel. Dann wird sich zeigen, wie weit wir schon sind und wo genau wir stehen“, sagt Stefan Lembach.

Nach einer erneuten Ligareform spielen in der zweiten Bundesliga Süd nun acht Mannschaften. Der Letzte steigt direkt ab, der Zweitletzte muss in die Relegation. Das Ziel des Stuttgarter Rugby Clubs sei erst einmal einzig der Klassenverbleib, meint der Team-Manager Lembach. „Wir wollen möglichst schnell genug Punkte sammeln, um den sechsten Platz zu sichern.“

Einweihung des neuen Rasens:

Eine Woche nach dem Auftakt in Rottweil wird der neue Rasen im Stadion an der Hohen Eiche eingeweiht. Am Samstag, 5. September, erwartet der SRC um 15 Uhr die Neckarsulmer SU zur Ligapremiere auf dem sanierten Grün. Dann hat der Stuttgarter Rugby Club nach einem Jahr Abstinenz endlich wieder ein echtes Heimspiel.

Schnuppertraining für Frauen:

Das Damen-Team des Stuttgarter Rugby Clubs hat aufgrund Verletzungen, Schwangerschaften und Umzügen einiger Spielerinnen für die neue Saison nur noch ein 7er-Team gemeldet. Der Verein sucht deshalb neue Spielerinnen. Am Mittwoch, 2. September, wird es daher ein sogenanntes Try-Out an der Hohen Eiche geben. Jede interessierte Frau ab 15 Jahren kann von 19 Uhr an vorbeikommen und sich Rugby einfach mal anschauen oder direkt ausprobieren. „Es kann jeder kommen, der mal in den Rugby-Sport hineinschnuppern will“, sagt die Vorsitzende Sabine Missbach.