Rund 1800 Hästräger trieben Schabernack mit den Böblinger Zuschauern, bemalten ihre Gesichter, warfen mit Papierschnipseln und vernebelten die Sicht. Foto: factum/Granville

Beim Rosenmontagsumzug in Böblingen säumten gut 25.000 Zuschauer die Straßen, um das bunte Treiben der Hästräger zu erleben.

Böblingen - Närrisches Treiben, Guggenmusik und jede Menge Schabernack: beim Rosenmontagsumzug in Böblingen war alles geboten, was das Herz eines Fasnetsnarren begehrt.

Wer Wert auf viel persönlichen Freiraum legt, der war hier allerdings fehl am Platz. Die Zuschauer standen stellenweise derart dicht gedrängt, dass die Fahrer der Umzugswagen Mühe hatten, durch die Menge zu navigieren. Bela Stahl, der Erste Vorsitzende von Grün-Weiß-Böblingen und Organisator des Umzugs, rechnete mit bis zu 25 000 Zuschauern. Ein Grund für das Gedränge könnte auch das Wetter gewesen sein. „Der Himmel ist strahlend blau, man kann sogar im Pullover laufen und es gibt keine Sturmböen – besser könnte es nicht sein“, sagte Stahl, der im ersten Wagen den Umzug anführte.

Mehr als 60 Gruppen mit 1800 Hästrägern waren angereist, um beim närrischen Treiben in Böblingen mitzuwirken. Unter ihnen auch Karin Jaiser-Fesenbeck von den Gift Grünen Schlossberghexen, die dieses Mal ihre 19. Saison bestritten. „Wir sind jedes Jahr beim Böblinger Rosenmontagsumzug dabei, das ist ein fester Termin in unserem Kalender“, sagte sie.

Geänderte Route

Sichtlich Spaß hatte Uwe Hutfilz, Inhaber des Seegärtle. Angetan mit einer grünen Uniform stand er auf einer Mauer am Startpunkt des Umzugs am See und gab den Ansager. „Und jetzt alle: Narri Narro!“, rief er dem Publikum zu. Das hatte derweil mehr Augen für die Guggenmusiker von Grün-Weiß Böblingen, die zu den Klängen des Hits „Call Me“ von der Band Blondie im Umzug ganz vorne mit marschierten.

Aufgrund der aktuellen Sicherheitslage hatten die Organisatoren um Bela Stahl die Umzugsroute im Vergleich zum Vorjahr verlegt. Statt über den Postplatz und die Stadtgrabenstraße bog der Tross dieses Mal von der Klaffensteinstraße aus direkt nach links in die Poststraße ab und lief entgegen der Fahrtrichtung zurück zum Elbenplatz. Dort versammelten sich die Narren nach getaner Arbeit und feierten bei Guggenmusik bis zum Abend weiter.