Klaus Zehender ist bei Mercedes zuständig für die Zulieferer Foto: Daimler

Mercedes und BMW wollen beim Aufbau von Lieferantennetzwerken rund um ausländische Werke stärker zusammenarbeiten. „Wir sehen hier für beide Häuser positive Effekte“, sagte Klaus Zehender, Bereichsvorstand für Einkauf und Lieferantenqualität, am Montag in Stuttgart.

Stuttgart - Mercedes und BMW wollen beim Aufbau von Lieferantennetzwerken rund um ausländische Werke stärker zusammenarbeiten. „Wir sehen hier für beide Häuser positive Effekte“, sagte Klaus Zehender, Bereichsvorstand für Einkauf und Lieferantenqualität, am Montag in Stuttgart. Damit ließen sich bei den Zulieferern wegen der höheren Stückzahlen bis zu zehn Prozent an Kosten einsparen. Als Beispiel nannte Zehender Mexiko, wo beide Hersteller in Zukunft ein Werk planen. Eine Lieferantenstruktur für Premiumhersteller komme allen Marken zugute. Mercedes kooperiere bereits seit acht Jahren in verschiedenen Projekten mit BMW. „Die Zusammenarbeit ist vital“, so Zehender.

Mercedes setzt bei der weltweiten Fertigung seiner Modelle zudem auf den Einkauf von Autoteilen vor Ort. So liegt der Anteil lokal gefertigter Teile etwa bei der neuen C-Klasse in den Werken USA, Südafrika und China derzeit bei etwa 60 Prozent. Er könnte in Zukunft, beispielsweise auch bei der Produktion der neuen Generation von Kompaktwagen im mexikanischen Werk, auf bis zu 80 Prozent steigen. Die C-Klasse ist das erste Modell von Mercedes, das der neuen Produktionslogik folgt und innerhalb kurzer Zeit auf allen wichtigen Märkten eingeführt wurde.

Mercedes unterhält derzeit Beziehungen zu 1500 Lieferanten weltweit. Darunter befinden sich internationale Schwergewichte wie etwa Bosch oder Conti, aber auch kleinere Spezialisten wie Mattes und Amann von der Schwäbischen Alb, ein Textil-Spezialist für Innenräume. „Wir können unsere Lieferanten nur ermuntern, die mit Mercedes verbundenen Chancen auf Wachstum zu nutzen“, sagte Zehender. Viele Zulieferer aus Deutschland ziehen daher mit den großen Herstellern und bauen in der Regel um neue Werke herum Fertigungen auf. Sei dies nicht der Fall, suche Mercedes neue Lieferanten. Dies wiederum erhöhe den Druck auf den Markt, da dieser Anbieter später auch woanders um Aufträge konkurrieren könne.

Mercedes lege großen Wert auf Qualität und Innovationsfreudigkeit. „Wir wollen keine Billigheimer, die nur auf ein Prozent Marge kommen“, sagte Zehender. Stattdessen würden in vielen Workshops zusammen mit den Zulieferern technologische Neuerungen vorangetrieben. Als Beispiel nannte Zehender eine Abgasanlage, bei der durch eine neuartige Konstruktion 30 Prozent an Kosten eingespart werden konnten.