Der Trainer Mathias Krauter (rotes Trikot) mit Benny Manuel Willhaus auf der Matte im Trainingsraum des KV Plieningen. Foto: Yavuz Dural

Die Ringer des KV Plieningen hingen jahrelang in der untersten Liga fest. Jetzt kommen sie mit neuen Talenten zurück und peilen die Landesliga an.

Plieningen - Es waren in sportlicher Hinsicht fünf magere Jahre, die die Ringer des KV Plieningen von 2009 bis 2013 hinter sich gebracht haben. Nach dem freiwilligen Rückzug aus der Verbandsliga wurde der Traditionsverein von der Körsch vom württembergischen Verband in die unterste Klasse strafversetzt und zusätzlich noch mit einem dreijährigen Aufstiegsverbot belegt. Statt drei wurden dann sogar fünf Jahre daraus, die die Mattenkämpfer des KVP ganz unten zubrachten, ehe 2014 der Sprung in die Landesklasse gelang. Dort endete dann die vergangene Saison hinter dem Meister und Aufsteiger TSV Musberg und dem TSV Herbrechtingen II mit einem starken dritten Rang.

Bedeutet das nun also, dass die Plieninger in der neuen Runde, die am Samstag (19.30 Uhr) mit dem Auswärtskampf beim ASV Mockmühl beginnt, zum Landesliga-Aufstieg ansetzen? „Nein, nein. Wir bauen weiter behutsam auf und greifen frühestens nächstes Jahr an“, sagt der Abteilungsleiter Frank Bauer. Finanziell und organisatorisch (seit wenigen Monaten gibt es sogar einen Fanclub) sei der Gang in die Landesliga oder sogar in die Verbandsliga bereits möglich. „Wir wollen aber, dass unsere Talente auch sportlich so weit sind und das wird noch etwas dauern“, sagt Bauer.

Plieningen setzt auf Aufbauarbeit

Hoffnungsvolle Ringer, die in der eigenen Jugend ausgebildet wurden, haben die Plieninger eine ganze Menge. Beispielsweise Sven Ruthardt, der bereits in der vergangenen Saison sein Können aufblitzen ließ oder das Schwergewicht Thorsten Winkler (Klasse bis 130 Kilogramm), 2015 der beste Punktesammler der gesamten Landesklasse. In Hasan Hasan, Hashim Efkilic und Amir Ghidy kommen nun drei neue KV-Jugendringer zu den Aktiven, die Frank Bauer keinesfalls nur als Ergänzungen sieht: „Sie werden auf Anhieb ihre Einsätze bekommen und ich bin überzeugt, dass sie gut mithalten können“, sagt der Abteilungschef.

Eine absolute Verstärkung ist derweil einer der beiden externen Neuzugänge: Andranik Ovsepian wirkt für die Landesklasse beinahe ein wenig überqualifiziert. Der Grieche mit armenischen Wurzeln war in der vergangenen Saison noch für den Oberligisten SG Weilimdorf im Einsatz und folgte nun seinem Freund und Landsmann Georgis Manios mit einem Jahr Verspätung aus dem Stuttgarter Norden auf die Filder. Schon als Junior war er für Griechenland mehrfach bei Europa- und Weltmeisterschaften im Einsatz, 2012 dann auch bei der EM der Aktiven in Serbien. „Er hatte auch Angebote aus der 2. Bundesliga, aber er wollte unbedingt zu uns. Zum einen, weil er schon in der vergangenen Saison häufiger bei uns mittrainiert hat und es ihm gefallen hat, aber auch deshalb, weil wir ihm eine berufliche Perspektive bei einem unserer Sponsoren geboten haben“, sagt Bauer voller Freude über den Hochkaräter.

Unterstützung aus höheren Ligen

Mit Ovsepian, aber auch mit anderen Ringern, die schon höherklassige Erfahrung gesammelt haben, wie Sergey Lokhov (Verbandsliga, KV 95 Stuttgart), Chris Hinderer (Regionalliga TSV Musberg) oder dem mitringenden Trainer Mathias Krauter, der einst beim KSV Unterelchingen in der Regionalliga aktiv war, ehe er zu seinem Heimatclub nach Plieningen zurückkehrte, peilt der Vorjahresdritte wieder einen Platz in der oberen Tabellenhälfte an. Den Meistertitel und den Aufstieg wird sich nach Bauers Einschätzung der amtierende „Vize“, TSV Herbrechtingen von der Ostalb, sichern. „Die haben eine unglaublich gute Jugendarbeit, aus der immer wieder neue Spitzenringer in den aktiven Bereich kommen. Für uns ist das ein Vorbild; so eine Nachwuchsschmiede wollen wir auch aufbauen, und wir sind auf einem guten Weg dorthin “, sagt der Ringer-Abteilungsleiter.