Christian Motz arbeitet an einer Regenrinne für den neuen Stall. Foto: Cedric Rehman

Mit Hilfe von Spendern und ehrenamtlichen Helfern hat die Jugendfarm in Riedenberg einen neuen Stall aufgebaut. Der bisherige war mehr als 40 Jahre alt. Es gibt noch weiteren Sanierungsbedarf, doch dafür fehlt derzeit das Geld.

Riedenberg - Ein kleiner Regenschauer kann Christian Motz nicht abhalten. Sein T-Shirt ist zwar ein bisschen nass, aber eben nur ein bisschen. „Wenn es richtig schüttet, dann hör ich natürlich auf“, sagt er. Motz klettert die Leiter herunter, die an den neuen Stall auf dem Gelände der Riedenberger Jugendfarm gelehnt ist.

Der Monteur legt in seiner Freizeit eine Regenrinne an. Die kann der neue Stall im verregneten Sommer 2014 gut gebrauchen. Seine Kinder würden schon lange die Jugendfarm besuchen. „Deshalb mache ich das gerne hier“, sagt er. Motz arbeitet in seiner Freizeit, um den neuen Stall fertigzustellen. So wie viele andere ehrenamtliche Helfer auch. „Ohne die Freiwilligen hätten wir uns den Stall gar nicht leisten können“, sagt Erzieher Markus Moisl.

Viele ehrenamtliche Helfer waren im Einsatz

Die einzelnen Elemente des Stalls sind angeliefert worden. Dann haben die Helfer mit angepackt und aus ihnen den Stall gebaut. Ganz leicht sei das aber auch mit vereinten Kräften nicht gewesen, erzählt Markus Moisl. „Wir haben noch Hilfe von einem örtlichen Gerüstbauer bekommen. Der hat uns einen Gabelstapler vorbeigeschickt“, sagt Moisl. Er freut sich, dass die Jugendfarm über einen Aufruf auf dem sozialen Netzwerk Facebook so viel freiwillige Hilfe mobilisieren konnte. „Damit habe ich wirklich nicht gerechnet“, sagt der Erzieher der Jugendfarm.

Aufgrund der vielen freiwilligen Helfer hielten sich die Kosten für die Errichtung des neuen Stalls in Grenzen. Die Jugendfarm musste 12 000 Euro ausgeben. Die Hälfte der Summe steuerte die Stadt bei, der Rest ergab sich aus Spenden.

Nicht baufällig, aber morsch

Der Neubau war nötig, da die vorhandenen Ställe schon sehr alt sind. Sie existieren bereits seit der Gründung der Jugendfarm vor über vierzig Jahren. Dem neuen Stall sollen nun noch weitere Bauten folgen, bis schließlich alle alten Ställe ersetzt sind. Sie seien zwar nicht baufällig, betont Markus Moisl, aber durchaus morsch. „Im vergangenen Sommer hat es bei einem starken Gewitter mal das Dach angehoben. Da wurde uns klar, dass wir dringend was tun müssen“, sagt Moisl.

Bis tatsächlich alle alten Ställe durch moderne Bauten ersetzt sind, könnte es aus Sicht des Erziehers allerdings noch Jahre dauern. „Wir müssen zunächst kräftig Spenden sammeln, bis wir auch nur einen Antrag auf Unterstützung der Stadt für unser Projekt stellen können“, sagt Markus Moisl. Der Erzieher schätzt die Kosten für eine komplette Sanierung der Ställe auf etwa 36 000 Euro.

Die Mitarbeiter der Jugendfarm sind nun erst einmal froh über den neuen Stall. Endlich können sie auch wieder Heu trocken lagen. Denn Regen drang durch die Ritzen der alten Heukammer, und ein Teil des gelagerten Heus musste immer wieder entsorgt werden, weil es angefault war. „Das geht schon ins Geld“, sagt Moisl. Direkt neben der neuen Heukammer wird übrigens ein Pony einziehen. Ob es bereits mit den Hufen scharrt aus Vorfreude auf sein neues und stets trockenes Zuhause, bleibt der Fantasie überlassen.