Beim Wäsche waschen kann leicht etwas schief gehen Foto: Kzenon-Fotolia

Wie man Wäsche richtig wäscht, welches Waschpulver das beste ist und warum Essig nichts in der Waschmaschine zu suchen hat.

Welches Waschmittel nimmt man für welche Wäsche?

Die Haushaltsexpertin Silvia Frank empfiehlt, mindestens drei Waschmittel im Haus zu haben: ein Universalwaschmittel, ein Colorwaschmittel und ein Wollwaschmittel.

Das Voll- oder Universalwaschmittel ist für weiße bis helle Wäsche aus pflanzlichen Fasern, Mischfasern und stabilen Synthetikfasern geeignet. Sie empfiehlt ein pulverförmiges Waschmittel, denn nur das Pulver enthält bereits Sauerstoffbleiche. Diese hält Weißes weiß und entfernt viele Flecken ohne Vorbehandlung. Außerdem tötet die Bleiche Keime ab. Die Wäsche wird je nach Verschmutzung zwischen 20 und 60 Grad gewaschen, sagt Frank.

Colorwaschmittel nimmt man für bunte Kleidung. Es gibt sie als Pulver oder als Flüssigprodukt. Bei flüssigen Waschmitteln gibt es weniger Rückstände auf dunkler Kleidung. Colorwaschmittel enthalten keine Bleichmittel. Silvia Frank empfiehlt daher, Flecken vorzubehandeln – zum Beispiel mit Gallseife. Das Waschmittel ist für eine Temperatur von 20 bis 60 Grad geeignet.

Wollwaschmittel ist pH-neutral, und es enthält keine eiweißabbauenden Enzyme, dafür Pflegesubstanzen, damit die Wolle weniger verfilzt. Feine Teile aus Wolle und Seide wäscht man bei 20 bis 30 Grad.
Was tun, wenn die Wäsche nach Schweiß riecht?

Trotz Hygiene und Deo kann es passieren, dass die Wäsche nach Schweiß müffelt. Mit der Allzweckwaffe Essig lässt sich der unangenehme Geruch gut entfernen. Die Kleidung wird vor dem Waschen in einer Lösung aus Essigessenz und Wasser im Verhältnis 1:5 ein paar Stunden eingeweicht.

Müffelt die Wäsche generell nach dem Waschen, liegt das meist daran, dass zu wenig Waschmittel verwendet wurde.
Wie viel Waschmittel sollte man verwenden?
Zum einen gilt tatsächlich: „Je schmutziger die Wäsche ist, desto mehr Waschmittel wird benötigt“, erklärt Bernd Glassl vom Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel (IKW). Aber: Es darf auch nicht zu viel sein, da sonst Reste auf den Textilien zurückbleiben können. Die Dosierung des Waschmittels muss man außerdem auf die Wasserhärte am Wohnort abstimmen. Diese lässt sich beim Wasserversorger erfragen, oft gibt es Informationen dazu auch im Internet. Nicht zuletzt ist die Beladung der Maschine entscheidend. Auf den Verpackungen bezieht sich die Dosierung meist auf Maschinen mit Fassungsvermögen von 4,5 Kilogramm Wäsche oder 2,5 Kilogramm Feinwäsche. Viele Waschmaschinen fassen aber mittlerweile sechs bis acht Kilogramm – dann braucht es auch etwas mehr Waschmittel, wenn die Kapazität voll ausgenutzt wird.
Was bedeutet Verschmutzungsgrad?
Von einem normalen Verschmutzungsgrad sprechen die Fachleute, wenn ein T-Shirt durchgeschwitzt wurde oder mehrfach getragen. Unterwäsche, die einen Tag lang getragen wurde, zählt auch in diese Kategorie. In die Kategorie starker Verschmutzungsgrad zählen etwa Geschirr- und Küchenhandtücher, Stoffservietten und Babylätzchen. Oft hilft es, einmal getragene Kleidung auszulüften, anstatt sie in die Waschmaschine zu werfen.
Wo wäscht man am besten blau-weiß geringelte T-Shirts mit?
Um das Risiko des Abfärbens zu minimieren, wäscht man das T-Shirt zusammen mit dunkler, mehrfach gewaschener Buntwäsche. Denn wenn die dunklen Ringel abfärben, sind die weißen Ringel in jedem Fall betroffen. Wenn man das Oberteil aber mit Weiß wäscht, dann hat am Ende alles einen Blaustich.
 
Warum laufen die Energiesparprogramme so lange?
Die lange Laufzeit ist die Voraussetzung dafür, dass die Waschmaschine Energie spart. Denn die Wäsche wird in diesem Programm viel länger in der Waschlauge eingeweicht als beim normalen Programm. Die Fasern quellen auf, und der Schmutz lässt sich leichter auswaschen. Der Wasserverbrauch bleibt trotzdem gering.
Wie reinigt man die Waschmaschine?
Rainer Stamminger vom Institut für Landtechnik an der Universität Bonn hält nichts davon, die Maschine ab und zu mal leer bei 60 Grad laufen zu lassen, um Keime und Waschmittelrückstände zu entfernen. „Das ist nicht sinnvoll. Es ist reine Energieverschwendung.“ Er empfiehlt, einmal im Monat ein 60-Grad-Programm mit pulverförmigem Waschmittel laufen zu lassen. Dabei kann man weiße Baumwollwäsche mitwaschen. Nach dem Waschen sollte man die Kammer für das Waschmittel offen stehen lassen, damit sie austrocknet. Auch die Tür kann etwas geöffnet bleiben, damit die Trommel lüften kann. Denn ohne Wasser können sich Keime nicht vermehren.
Kann man statt Weichspüler einfach Essig nehmen?
Nein, denn der Essig kann zu Korrosionen im Inneren der Maschine führen, sagt Glassl vom IKW. Der Essig haftet auch nicht an den Textilfasern. So kann er sie nicht glätten und weich machen – wie ein Weichspüler es tun würde.
In wie viele Haufen sortiere ich die Wäsche?
In vier bis fünf Waschladungen: eine weiße Wäsche, die nur weiße Sachen ohne Aufdrucke enthält. Und in eine helle und dunkle Buntwäsche. Blusen und Hemden kann man als Pflegeleichtes zusammen waschen. Unterwäsche, Waschlappen und Handtücher landen auf dem 60-Grad-Stapel.
Wie oft wäscht man Wollpullis?
Nicht sehr häufig, denn durch die Beanspruchung in der Waschmaschine kann die Wolle verfilzen. Die Fasern der Wolle haben besondere Eigenschaften: Der leichte Fettfilm an der Oberfläche bewirkt, dass sie Schmutz nicht gut annehmen. Gründliches Lüften und anschließendes Abklopfen tut den Wollpullovern gut.
Ist flüssiges oder pulverförmiges Waschmittel besser?
Flüssige Waschmittel enthalten keine Bleichmittel. Deshalb wirken sie schwächer gegen Flecken, so die Stiftung Warentest. Gegen alltäglichen Schmutz wie Staub und Schweiß kommen sie nicht gut an. Aber flüssige Waschmittel haben auch Vorteile. Sie sind besonders gut für empfindliche Kleidung geeignet, und sie hinterlassen auf dunkler Kleidung keine Waschmittelrückstände.
Sind spezielle Fleckenentferner sinnvoll?
Rund 130 verschiedene Fleckenentferner gibt es, so die Stiftung Warentest. Es gibt Sprays, Gele, Pulver, Salze. Doch ein Test der Experten zeigte, dass ein normales Vollwaschmittel Flecken in der Regel besser entfernt und billiger ist als ein spezieller Fleckenentferner.
Wie wasche ich Outdoor-Kleidung richtig?
Wenn das Kleidungsstück zu selten gewaschen wird, können die Inhaltsstoffe des Schweißes die Membran der Kleidung auf Dauer verstopfen. Deshalb wäscht man die Jacke oder Hose bei maximal 30 Grad mit einem flüssigen Membran-Waschmittel. Auch die Schleuderleistung sollte auf maximal 600 Umdrehungen reduziert werden.