Die polnische Gemeinde in Reutlingen hatte zum Trauermarsch aufgerufen. Foto: 7aktuell.de/Zahn

Rund 150 Menschen haben am Samstag mit einem Trauermarsch der 45-Jährigen gedacht, die vergangenen Sonntag auf offener Straße getötet wurde.

Reutlingen - Nach der Tötung einer 45-jährigen Frau auf offener Straße in Reutlingen ist mit einem Trauermarsch an das Opfer erinnert worden. Zu der Aktion am Samstag rund um den Tatort in der Innenstadt kamen rund 150 Menschen, sagte ein Polizeisprecher. Die Zahl der Teilnehmer blieb damit hinter den Erwartungen der Veranstalter zurück. Sie hatten mit bis zu 500 Menschen gerechnet. Aufgerufen zu dem Trauermarsch hatte die polnische Gemeinde in Reutlingen. Die 45-Jährige, die am vergangenen Sonntag getötet worden war, hatte polnische Wurzeln.

Wenige Minuten nach der Tat in der Stadt in Baden-Württemberg wurde der mutmaßliche Täter festgenommen. Der 21 Jahre alte anerkannte Asylbewerber hatte seine Freundin in aller Öffentlichkeit mit einem Dönermesser umgebracht. Auf seiner Flucht verletzte er fünf Menschen. Nach der Tat hatte es Kundgebungen von Rechtsextremen und Antifa-Gruppen in der Stadt gegeben. Der Trauermarsch am Samstag verlief nach Polizeiangaben friedlich.

Die Bluttat war auch in Polen in die Schlagzeilen gekommen. Der öffentlich-rechtliche Nachrichtensender TVP Info kritisiert die Behörden, weil sie das Asylverfahren des Mannes fortsetzten, obwohl bei ihm psychische Probleme bekannt gewesen seien.