In Reutlingen kam es am Dienstag zu einem schweren Brand. Foto: dpa

In einem Behindertenheim platzten schon die Fensterscheiben. Feuerwehrleute brachten die Menschen aus höchster Not in Sicherheit. Der Brand entstand in einer Schreinerei.

Reutlingen - Nach einem Brand in einer Schreinerei in Reutlingen haben Feuerwehrleute zahlreiche Rollstuhlfahrer eines benachbarten Heims aus höchster Not gerettet. Die Einsatzkräfte brachten am Dienstag 27 Körperbehinderte sowie 15 Betreuer in Sicherheit, wie der Einsatzleiter mitteilte. Der Sachschaden beträgt nach einer Schätzung der Polizei mehrere hunderttausend Euro.

Die fünf Arbeiter in der Schreinerwerkstatt konnten sich nach der Warnung eines Kollegen unverletzt in Sicherheit bringen. Das Feuer in dem Industriegebiet breitete sich nach Angaben des Einsatzleiters aber rasend schnell aus. Wegen der Hitzeentwicklung platzten bereits Fensterscheiben des benachbarten Tageswohnheims der Körperbehindertenförderung (KBF).

Zusätzliche Sorgen machten den Einsatzkräften die Gasflaschen auf einem angrenzenden Firmengelände. Deshalb wurden auch ein Supermarkt und mehrere Firmengebäude evakuiert. Mehrere Stunden nach Beginn des Brands schlugen noch Flammen aus dem Dach. Über dem Industriegebiet stieg eine Rauchwolke auf. Zeitweise mussten wegen der Rauchgase auch die Bundesstraße 312 zwischen Reutlingen und Pfullingen sowie der Ursulabergtunnel gesperrt werden.

Zur Brandbekämpfung waren 185 Feuerwehrleute im Einsatz. Die aus dem Heim geretteten Personen wurden von Rotkreuzhelfern betreut. Ein Anwohner wurde mit einer leichten Verbrennung ins Krankenhaus gebracht. Die Polizei nahm Ermittlungen zur Brandursache auf.