Gute Geschäfte machten Adrian (2.v.r) und Marlin (rechts) beim Flohmarkt Foto:  

Beim Familienfest Remmi Demmi und dem Weilemer Herbst kamen am Wochenende Groß und Klein voll auf ihre Kosten.

Weilimdorf - Es läuft rund für Adrian: „Ich bin richtig zufrieden“, sagt der Neunjährige stolz. „Ich hab mein altes Fahrrad verkauft, für 50 Euro.“ Sein Kumpel Marlin ist beim Flohmarkt in Weilimdorf sogar einen ganzen Flughafen losgeworden. Nein, nicht nach Berlin, sondern für elf Euro an einen ausgeschlafenen Interessenten. „Wir haben um 9 Uhr aufgebaut, kurz danach kamen schon die ersten Schnäppchenjäger“, berichtet Marlins Vater. „Wir sind zum ersten Mal dabei, es ist kein rein kommerzieller Flohmarkt, wie es sie immer öfter gibt. Hier können die Kinder ihre Spielsachen an Kinder verkaufen, die die Sachen noch gut gebrauchen können.“ Und Marlin ergänzt: „Mit mir darf auch gehandelt werden.“

Das Teddybären-Hospital öffnet seine Pforten

Ganz im Zeichen der Kinder stand der Löwen-Markt am Samstag. Auf der Showbühne wurden hippe Tänze gezeigt, an verschiedenen Ständen gab es Mitmach- und Kreativangebote. Wer wollte, konnte beim Musikverein Instrumente ausprobieren – gar nicht so einfach, einer Querflöte oder Posaune schöne Töne zu entlocken. Da macht es einem das Saxofon schon einfacher. Und bekanntlich macht das Üben den Meister. Platz beim Jugendorchester gibt es jedenfalls.

Platz gibt es auch in den Rucksäcken und Stofftaschen, die die Mitglieder des Jugendrates an ihrem Stand anboten. Kinder konnten sie bunt bemalen oder per Kartoffelstempel mit einem Namen versehen. Auch die Rettungsdienste der Johanniter und des Roten Kreuzes waren mit von der Partie. Das Jugendrotkreuz und die DRK-Bereitschaft Weilimdorf öffneten ihr Bärenhospital, wo die kleinen Besucher die Teddys mit Kompressen und Mullbinden wieder heile machen konnten. „Wir bringen ihnen auch bei, wie man richtig einen Notruf absetzt und was man alles sagen muss“, erklärt Helge Grassl, Jugendleiter beim DRK-Weilimdorf. Nebenan wurde es schon ernster. Da durfte ein junger Bursche an einer Plastikpuppe üben, wie man Herzmassage macht und Mund-zu-Mund-Beatmung richtig funktioniert. Während die Fachleute sich zufrieden zeigten, kommentierte die Mutter die Bemühungen ihres Jungen mit einem Schuss Humor: „Na, dein erster Kuss heute?!“

Veranstalter rundum zufrieden

Berührungsängste abbauen konnten die Besucher des Kinderfestes auch am Stand des Polizeipostens Weilimdorf. Die Beamtinnen in Uniform hatten Ausmalbilder und Stifte mitgebracht, und dazu auch ein Stempelkissen mit Tinte: für Fingerabdrücke – die ausschließlich mit nach Hause genommen werden durften und nicht etwa zu den Akten kamen.

„Rundum zufrieden“ mit der Veranstaltung zeigte sich Mitorganisator und Moderator Martin Kapler vom Kinder- und Jugendhaus. „Viele Einrichtungen stellen sich vor und es machen mehr andere Vereine mit, so wird unser Fest bunter und hat einen ganz besonderen Charme.“ Auf die Beine gestellt wurde die Riesenparty für die Kleinen auch in diesem Jahr von der Regionalen Trägerkonferenz (RTK), einem Zusammenschluss verschiedener sozialer Institutionen im Stadtbezirk.

Doch nicht nur für die Kleinen wurde am Wochenende in Weilimdorf einiges geboten. Auch die Großen kamen voll auf ihre Kosten. Beim Weilemer Herbst konnte man sich nach dem anstrengenden Gang ins Wahllokal mit lukullischen Köstlichkeiten oder Deftigem vom Grill und einem kühlen Schluck Wein stärken. Wer die Wahl lieber ganz nüchtern betrachten mochte, dem blieben freilich auch genügend antialkoholische Getränke zur Auswahl. Außerdem hatten zahlreiche Handel- und Gewerbetreibende im Stadtteil ihre Geschäfte geöffnet und luden mit Sonderangeboten, Gewinnspielen und anderen ausgefallenen Aktionen zu sich ein.

Und damit dem Familienanhang nicht langweilig wurde, hatten sich die Mitglieder von Weil Aktiv einige Aktionen ausgedacht. So gab es zum Beispiel auch am Sonntag eine große Hüpfburg, in der sich die Kinder – um es mit den Worten von Martin Kapler zu sagen – die „Seele aus dem Leib hüpfen konnten“.