Bruno Labbadia war nicht zufrieden mit dem Remis seines VfB gegen Nürnberg. Foto: dpa

Ärgerlich, enttäuschend, unnötig. Der VfB Stuttgart haderte mit dem Remis gegen den 1. FC Nürnberg. Die Schwaben ließen beim 1:1 die letzte Entschlossenheit vermissen.

Stuttgart - Bruno Labbadia war nach einem Spiel der verpassten Chancen ernüchtert. „Das Ergebnis ist für uns unbefriedigend“, meinte der Trainer des VfB Stuttgart nach dem 1:1 am Samstag in der Fußball-Bundesliga gegen den 1. FC Nürnberg. Auch Flügelflitzer Ibrahima Traoré hielt mit seinen Gefühlen nicht hinterm Berg. „Wir sind sehr enttäuscht“, sagte der 24-Jährige, der sechs Minuten nach der Pause im Nachschuss für die Führung der Schwaben gesorgt hatte.

Rund 44 Stunden nach dem Einzug als einzige deutsche Mannschaft ins Achtelfinale der Europa League war der VfB das Duell mit dem „Club“ nicht ungeschickt angegangen. Die Stuttgarter ließen die Gäste kommen, zeigten aber im eigenen Aufbauspiel unerwartete Mängel.

„Wir haben uns ein bisschen einlullen lassen“, gestand Markus Feulner, der 13 Minuten vor dem Schlusspfiff mit einem wuchtigen Rechtsschuss den glücklichen Punkt für den „Club“ rettete. „Stuttgart hat uns viel Ballbesitz gelassen, sich zurückgezogen und auf Fehler gehofft.“

Da war mehr drin

Für den VfB war eindeutig mehr drin. Vedad Ibisevic und William Kvist konnten aber in der zweiten Hälfte aussichtsreiche Gelegenheiten nicht zum Siegtreffer nutzen. Und damit verpassten die Stuttgarter vorerst auch den Anschluss an die Europa-League-Ränge. Mit 29 Punkten liegen die Schwaben immerhin in komfortabler Distanz zu den Abstiegsplätzen.

Nur zwei Zähler hinter dem VfB in der Tabelle rangiert der 1. FC Nürnberg. An die eigenen Ansprüche reichte das 1:1 am Neckar bei weitem nicht heran. „Ich habe mich geärgert, weil wir schon besser Fußball zusammengespielt haben“, kritisierte Torwart Raphael Schäfer den mauen Kick. „Es war kein gutes Spiel von uns.“

Angesichts der Fehler im Spielaufbau um den bemühten, aber glücklosen Hiroshi Kiyotake fällte „Club“-Trainer Michael Wiesinger ein unmissverständliches Fazit. „Heute war nicht mehr drin. Den Punkt nehmen wir gerne mit“, sagte er nach der vierten ungeschlagenen Partie in Serie. Positiv hob Wiesinger den Willen seiner Elf nach dem Wechsel hervor: „Wir haben den Glauben nicht verloren.“ Genau daher fiel das Remis am Ende noch verdient aus.

Ibisevic will wieder treffen

Positives Denken zeichnet auch die Stuttgarter aus. Fünf Niederlagen kassierten Ibisevic & Co. hintereinander, ehe sie sich in den vergangenen Partien allmählich aus ihrer Krise manövrierten.

Auf ein baldiges Ende seiner Torflaute hofft nun auch Stürmer Ibisevic. Seit 685 Minuten wartet der Bosnier nun auf einen Treffer. Er rackert zwar, doch im Abschluss geht Ibisevic leer aus. „Für mich persönlich läuft es derzeit nicht so, wie ich mir das vorstelle“, sagte der 28-Jährige. „Mein Job ist es auch, Tore zu machen.“ Dennoch ist er überzeugt: „Es wird auch wieder besser laufen.“

Mehr Konsequenz im Abschluss kann der Meister von 2007 schon am Mittwoch zeigen. Vor eigenem Publikum will der VfB gegen den Zweitligisten VfL Bochum den Einzug ins Halbfinale des DFB-Pokals schaffen. „Wir sind Favorit. Wir werden uns gut ausruhen, damit wir weiterkommen“, sagte Traoré. Angesichts dieses „superwichtigen Spiels“ frohlockte Coach Labbadia: „Wir haben die Möglichkeit, über den Februar hinaus in allen drei Wettbewerben zu bleiben.“