Die schönsten Autoreiseziele: Usedom, Wörthersee oder Südtirol - sieben Ziele zwischen Ostsee und Kroatien, die sich „erfahren“ lassen.

Jeder kennt das Gefühl im Frühling, wenn die Lust darauf steigt, unterwegs zu sein und Neues zu entdecken. Weshalb nicht einfach der Sonne entgegenfahren? Auf ein Eis nach Italien, zur Weinprobe an die Mosel oder zu den Kaiserbädern an der Ostsee! Das sind unsere sieben Lieblingsziele fürs Frühjahr.

Ostsee: Backsteinkirchen und Kaiserbäder
Im Sommer ist der Rummel an den Ostseestränden groß, die Strandkorbvermietungen brummen, und die Uferpromenaden sind voller Menschen. Jetzt ist die beste Zeit für eine Entdeckungsfahrt in eine der beliebtesten Urlaubsregionen Deutschlands. Lübeck lockt mit Backsteingotik, Marzipan und Hanse-Flair. Auf der Weiterfahrt Richtung Wismar grüßen schon von weitem die geschichtsträchtigen Kirchen St. Georgen, St. Nikolai und der Turm von St. Marien in Wismar. Trockenen Fußes durch die Unterwasserwelt der Nord- und Ostsee und des Polarmeers gelangen Urlauber im Ozeaneum in Stralsund. Weiter geht es zu den berühmten Kreidefelsen auf Rügen und schließlich zu den Traditionsseebädern Ahlbeck, Heringsdorf und Bansin. Spätestens jetzt sollte man auch einmal aufs Rad steigen und beispielsweise auf den Spuren des Malers Feininger radeln (www.luebeck-tourismus.de, www.ozeaneum.de; www.auf-nach-mv.deozeaneum.de).

Mosel: Riesling und Römer
Auch für eine Autotour durch die beliebte Weinregion an der Mosel ist jetzt genau die richtige Zeit. Der Weinjahrgang vom Vorjahr ist gerade abgefüllt, die Winzer öffnen ihre Keller für Weinproben, und es macht Spaß, dem Winzer beim Schneiden der Reben und Aufbinden der zarten jungen Zweige über die Schulter zu schauen. Natürlich ist auch Kultur ein großes Thema, schließlich ist Trier eine der ältesten Städte Deutschlands. Allein die Römer haben einiges an Sehenswürdigkeiten hinterlassen, etwa die berühmte Porta Nigra, das Amphitheater und die Kaiserthermen. Nach so viel Historie ist es Zeit, um auf ein Ausflugsschiff zu wechseln und beispielsweise von Traben-Trarbach zu den mittelalterlichen Fachwerkhäusern in Bernkastel-Kues zu schippern. Denn wo sonst kann man die beeindruckende Landschaft besser genießen als auf der Mosel selbst? Und jetzt, da man nicht selbst am Steuer sitzt, darf ein Gläschen Riesling natürlich nicht fehlen (www.mosellandtouristik.de).

Bodensee: Wasser und Luft
An Deutschlands größtem See ist schon dank seiner Lage im Dreiländereck für so viel Abwechslung gesorgt wie in kaum einer anderen Region. Die Angebotsvielfalt ist groß: Malerisch am bayerischen Bodenseeufer gelegen, verzaubert Lindau mit seinen verwinkelten Gassen und viel Charme jeden Besucher. Bester Startpunkt zum Segelsetzen, vor allem für diejenigen, die noch etwas unsicher sind, ist die Segelschule im Yachthafen von Lindau. Tipp zwei: Elegante Salons, maritimes Deck, eine Dampfmaschine als Antrieb - ein Genuss der historischen Art ist eine Bodensee-Rundfahrt mit dem Königlich Württembergischen Dampfschiff „Hohentwiel“ ab Bregenz. Und ob die Blumeninsel Mainau oder ein Flug mit dem Zeppelin NT ab Friedrichshafen das größere Erlebnis ist, darf jeder für sich entscheiden. Wer die Zeit und das nötige Kleingeld hat, der sollte einfach beides genießen (www.bodensee.eu).

Wörthersee: Oma und Zumba
„Du bist die Rose, die Rose vom Wörthersee“ - ein Schlager, der Oma die eine oder andere Urlaubsgeschichte aus den 1960er Jahren entlockt: von den ersten Liebeleien, Wasserski-Versuchen und Verabredungen im Tanzcafé. Von wegen nur etwas für Nostalgiker! Auch heute ist der Wörthersee hip und lockt mit zahlreichen Events, Sportveranstaltungen im, auf und am Wasser eine große Fangemeinschaft. Namhaft sind die Golf- und Tennisturniere und das World-Bodypainting-Festival. Gerade im Frühjahr ist das Klima ideal für Radtouren rund um den See, eine morgendliche Nordic-Walking-Runde oder nachmittägliches Zumba im Grünen. Velden und Pörtschach sind die Klassiker, Krumpendorf die selbst ernannte Bewegungsarena am Wörthersee. Wer eine Seepause benötigt und etwas Stadtluft schnuppern möchte, der fährt ins nahe Klagenfurt und bummelt durch das historische Zentrum der Landeshauptstadt (www.woerthersee.com).

Südtirol: Städte und Täler
Früh im Jahr ist es in den Tälern Südtirols schon sommerlich. Die Apfelbäume beginnen ihre Pracht zu entfalten, die Wanderwege füllen sich langsam, auf den Sonnenterrassen der Gasthöfe gibt es Speck, Schüttelbrot und Rotwein. Oberhalb von Meran lockt die mediterran-exotische Blütenpracht der Gärten von Schloss Trauttmansdorff. Bozen bezaubert mit lässig italienischem Flair, den malerischen Gassen und seinen Schuh- und Taschenkreationen. Erholung verspricht ein Cappuccino auf dem Waltherplatz, bevor es ins Sarntal weitergeht. Eine eindrucksvolle Felsenschlucht trennt das Stadtzentrum vom kaum 20 Kilometer entfernten, beschaulichen Tal - ein wunderbarer Flecken Erde, um klare Bergluft zu atmen, über saftige Frühlingswiesen zu wandern und am Ufer des Durnholzer Sees die Stille zu genießen (www.sarntal.com).

Emilia-Romagna: Strand und Kulinarik
Die Vorräte an Essig, Schinken und Käse im häuslichen Kühlschrank neigen sich dem Ende entgegen? Ein guter Grund, um mit dem Auto Kurs zu nehmen auf Italiens „Fresskorb“ Nummer eins - die Emilia-Romagna. Denn kaum eine andere Stiefelregion ist so für ihre kulinarischen Leckerbissen bekannt wie die zwischen Po und Apennin. Ganz oben auf der Hitliste stehen Schinken aus Parma, Balsamico-Essig aus Modena und natürlich der Parmesan. Insgesamt 19 Museen rund um die Spezialitäten der Region gibt es zu bestaunen. Zahlreiche Käsereien des berühmten Parmigiano-Reggiano laden entlang der Straßen um Reggio Emilia, Modena, Parma und Bologna zum Kauf ein. Bologna lockt zum stilvollen Arkaden-Shopping und Rimini mit Dolce far niente am breiten und - jetzt zur Vorsaison - noch wunderbar leeren Sandstrand (www.emiliaromagnaturismo.it).

Opatija: Promenieren und träumen
Sanft weht der Wind vom Meer her. Die Mole lädt zum Sonnenbad, die Adria ganz Tapfere schon zum Baden. Die meisten Urlauber aber zieht es auf eine der Sonnenterrassen an der Uferpromenade zu Sachertorte und großem Braunen. Opatija im nordwestlichen Kroatien, einst Jetset-Ziel der österreichischen Monarchie, pflegt seine mondäne Vergangenheit. Wer auf dem Kaiser-Franz-Joseph-Weg, dem Lungomare zwischen Lovran und Volosko, flaniert, der fühlt sich angesichts der prächtigen Jugendstilbauten in die glanzvolle Zeit versetzt, als Kaiserin Sisi den ungarischen Grafen Andrássy heimlich in der Villa Minach besuchte oder als Kaiser Franz Josef die Villa Madonna für ein Tête-à-Tête mit der Schauspielerin Katharina Schratt nutzte (www.kvarner.hr).