Der Gesetzgeber schreibt eine Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern bei Winterreifen vor. Foto: dapd

Es ist Zeit für Winterreifen. Wenn die Temperatur unter sieben Grad Celsius sinkt, haben sie deutliche Vorteile gegenüber Sommerpneus.  

Der Winter klopft an die Tür. Während die ersten Autofahrer bereits ihre Winterpneus montiert haben, zögern viele noch damit. Überlegungen werden angestellt, ob es überhaupt einen ausgedehnten Winter mit entsprechenden Minusgraden gibt. Schließlich ist es immer ein Aufwand, die Reifen zu wechseln. Dabei besteht seit drei Jahren in Deutschland die sogenannte situative Winterreifenpflicht.

Damit wird nichts anderes gesagt, als dass bei Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Eis- oder Reifglätte ein Kraftfahrzeug nur mit für diese Straßenverhältnisse geeigneten M+S(= Matsch + Schnee)-Reifen gefahren werden darf. Ganzjahresreifen tragen ebenfalls ein solches M+S-Symbol an der Reifenflanke; eine zusätzlich angebrachte Schneeflocke kann auch nicht schaden. In der Straßenverkehrsordnung ist allerdings kein bestimmter Zeitraum angegeben.

Winterreifen gehören von Oktober bis Ostern ans Auto

Wer auf der sicheren Seite sein möchte, beherzigt die althergebrachte O-bis-O-Regel: Winterreifen gehören von Oktober bis Ostern ans Auto. Warum ist es überhaupt sinnvoll, die Mühen des Wechselns von Sommer- auf Winterschlappen auf sich zu nehmen? Reifenspezialisten argumentieren mit den berühmten sieben Grad Celsius, unterhalb denen die Gummimischungen von Sommerreifen hart werden und massive Verluste in der Griffigkeit eintreten - ganz abgesehen von den in der dunklen Jahreszeit notwendigen eigenen Mischungen und Profilformen.

Das heißt, mit den richtigen Pneus sind auf winterlichen Straßen im Vergleich zu Sommerreifen kürzere Bremswege zu erzielen und greift das spezielle Profil besser im Schnee. Gesetzlich vorgeschrieben ist eine Profiltiefe von 1,6 Millimetern; Fachleute empfehlen jedoch rund vier Millimeter. Unabhängig davon sollte man jedoch auch das Alter der Reifen nicht außer Acht lassen: Nach spätestens sechs Jahren schwächelt die Gummimischung und wird hart. Ob die Reifen von Profis gewechselt werden oder ob man selbst Hand anlegt: bei der Lagerung der Sommerreifen sollte darauf geachtet werden, dass ihre Pkw-Position mit Kreide bezeichnet ist und sie dann trocken, dunkel und in kühler Umgebung untergebracht sind.

Bleiben sie auf der Felge montiert, legt man die vier Räder übereinander und deckt sie ab. Natürlich kann man sie auch am Felgenloch aufhängen, dann gibt es keinerlei Druckstellen. Arbeitsintensiver wird es bei Reifen, die von der Felge genommen wurden: Sie sollten gestellt und einmal pro Monat gedreht werden, damit Druckstellen vermieden werden. Übrigens: wer mit Sommerreifen bei winterlichen Straßenverhältnissen unterwegs ist und erwischt wird, zahlt 40 Euro. Bleibt man womöglich damit liegen und behindert den Verkehr, verdoppelt sich die Zahlung und ein Punkt in der Flensburger Verkehrssünderkartei wird fällig. Kommt es gar zu einem Unfall, besteht zwar die Haftpflichtversicherung gegenüber den anderen Beteiligten, aber der Vollkaskoschutz wird womöglich gekürzt. Der eigene Schaden muss dann aus eigener Tasche gezahlt werden.