Eine Liederhalle ist zu wenig für den Großraum Stuttgart. Die Regional-CDU findet, dass ein neues Konzerthaus mit bis zu 5000 Plätzen hermuss. Foto: Petsch

Die CDU-Fraktion in der Regionalversammlung ist mit ihrer Initiative für ein großes Konzerthaus mit 4000 bis 5000 Plätzen gescheitert. Die große Mehrheit im Wirtschaftsausschuss hält sich für nicht zuständig.

Stuttgart - Für ihren Vorschlag, eine regionale Initiative für ein großes Konzerthaus in Stuttgart zu starten, ist die CDU-Fraktion im Wirtschaftsausschuss der Regionalversammlung abgewatscht worden. Dies sei allein Sache der Landeshauptstadt.

„Dass in Stuttgart ein Konzerthaus für größere musikalische Veranstaltungen fehlt, weiß jeder“, begründete CDU-Sprecherin Elke Kreiser einen Antrag der größten Fraktion für die aktuellen Haushaltsberatungen. Die Sprecher der anderen Fraktion stritten dieses Wissen nicht ab, sahen sich allerdings alles andere als zuständig. „Bisher war es hier eigentlich guter Brauch, sich daran zu orientieren, wofür wir zuständig sind“, stichelte der Waiblinger OB und Fraktionschef der Freien Wähler, Andreas Hesky. „Die Kultur ist eine kommunale Aufgabe, und wir fangen jetzt nicht an, uns über Konzerthallen oder Stadien zu unterhalten“, fügte er an.

Sein OB-Kollege Jürgen Zieger (Esslingen) schob dem ebenfalls einen Riegel vor: „Wir wollen nicht im geringsten den Eindruck erwecken, dass wir uns am Bau und Betrieb einer solchen Einrichtung beteiligen.“ Zieger erinnerte daran, dass OB Fritz Kuhn (Grüne) die Idee eines Regionalkreises um Stuttgart einst für so realistisch hielt wie einen Golfplatz auf dem Mond. „Wenn aber Stuttgart seine hoheitlichen Aufgaben als Landeshauptstadt nicht mehr erledigen können sollte, können wir darüber reden.“ Sprich: Wenn Stuttgart eine Konzerthalle braucht, kann die Stadt nur selbst darüber bestimmen. Ansonsten müsse man die Verwaltungsgrenzen in der Region auflösen.

Es half der CDU auch nicht, dass Rainer Ganske das Gesetz bemühte, wonach der Verband Region Stuttgart sich Kulturthemen widmen kann, wenn sie Bedeutung für den Ballungsraum haben. Grüne, SPD, Freie Wähler und Linke schmetterten die Initiative ab.

Zähneknirschend mitgetragen wurde die CDU-Idee, eine Bewerbung Stuttgarts als Europäische Kulturhauptstadt 2027 zu initiieren. „Eigentlich müsste Stuttgart das Umland einladen, bei so was mitzumachen und nicht umgekehrt“, sagte Zieger.