Superstar Lionel Messi erzielte sein 500. Pflichtspieltor im Trikot des FC Barcelona. Foto: AFP

Es war ein Spiel für die Geschichtsbücher: In einem dramatischen Clásico lieferten sich Real Madrid und der FC Barcelona eine abwechslungsreiche Partie voller Höhepunkte – den Schlusspunkt setzte einmal mehr Lionel Messi.

Madrid/Stuttgart - Dank des 500. Pflichtspieltores von Superstar Lionel Messi hat der FC Barcelona den Erzrivalen Real Madrid im Clásico niedergerungen und sich im Rennen um die spanische Fußball-Meisterschaft zurückgemeldet. In der Hauptstadt gewann das Team des scheidenden Trainers Luis Enrique am Sonntagabend mit 3:2 (1:1). Erst in der vierten Minute der Nachspielzeit erzielte Messi den historischen Siegtreffer.

„Er ist für mich der beste Spieler der Geschichte, und ich habe viel Fußball gesehen“, sagte Enrique über Messi: „Im modernen Fußball, wo alles physisch und taktisch besser ist, macht er immer noch den Unterschied.“ Durch den ersehnten Auswärtserfolg verdrängte Barca die punktgleichen Königlichen (75 Zähler) vorerst von der Tabellenspitze. Jedoch hat Real bislang ein Spiel weniger absolviert.

Denkwürdiges Aufeinandertreffen

Mittelfeldmotor Casemiro (28.) hatte Madrid in Führung gebracht, fünf Minuten später egalisierte Messi für Barcelona. Nach einem Traumtor des Ex-Schalkers Ivan Rakitic (73.) aus rund 18 Metern glich James Rodriguez (85.) drei Minuten nach seiner Einwechslung erneut aus. Zuvor hatte Madrids Kapitän Sergio Ramos (77.) nach einem groben Einsteigen gegen Messi die Rote Karte gesehen.

„Beim Stand von 2:2 hätten wir unsere Köpfe benutzen müssen“, sagte Real-Coach Zinedine Zidane: „Wir denken immer positiv und waren der Meinung, wir können das dritte Tor schießen, aber haben dann unsere Positionen verlassen. Und man sieht ja, was passiert ist.“ Nach dem Halbfinal-Einzug in der Champions League muss Real nun wieder darum bangen, das Double aus Meisterschaft und dem wichtigsten europäischen Wettbewerb zu gewinnen. Dies war den Königlichen zuletzt 1958 gelungen. Bei sieben verbleibenden Ligaspielen sehnt sich der Verein nach dem ersten Meistertitel seit 2012.

Real konnte für die Startelf wieder auf Flügelstürmer Gareth Bale zurückgreifen, der sich im Hinspiel des Champions-League-Viertelfinals bei Bayern München (2:1) eine Wadenblessur zugezogen und beim 4:2-Triumph im Rückspiel am vergangenen Dienstag gefehlt hatte. Bei Barcelona fehlte Neymar aufgrund einer Rotsperre, gegen die der Verein vor dem spanischen Sportgericht TAD Protest eingelegt hatte. Da kurzfristig keine Gerichtsentscheidung gefallen war, konnte Enrique im Duell mit Real nicht auf den brasilianischen Ausnahmespieler zurückgreifen. Für den besonderen Glamour-Faktor im ausverkauften Santiago Bernabeu sorgte Golf-Star und Masters-Sieger Sergio Garcia, der im „Green Jacket“ den symbolischen Anstoß ausführte.

Lionel Messi hat das letzte Wort

Real erwischte vor 81.044 Zuschauern den besseren Start und kam des Öfteren über Barcas linke Abwehrseite in die Gefahrenzone. Vor Casemiros Treffer, bei dem Nationaltorwart Marc-André ter Stegen unglücklich agierte, kam lediglich der erstaunlich blasse Superstar Cristiano Ronaldo (8.) mit einem Linksschuss gefährlich vor das Tor. Mit fortlaufender Spieldauer schöpften die Gäste Mut und gewannen an Sicherheit im Offensivspiel. Zuerst zielte Luis Suarez (11.) noch knapp am linken Pfosten vorbei, ehe Messi nach herrlicher Kombination mit Ivan Rakitic und Suárez den Ausgleich erzielte.

Im zweiten Durchgang begannen die Gastgeber erneut stärker. Einen Kopfball von Karim Benzema (54.) konnte ter Stegen nur mit Mühe klären, doch Barca steigerte sich analog zum ersten Abschnitt und kam zu Chancen. Paco Alcacer (56.) und Gerard Piqué (59.) per Kopf scheiterten jedoch an Keylor Navas. Nach der Führung erspielte sich Barcelona weiter gute Möglichkeiten. Piqué (80.) verpasste in dieser Phase frei vor Navas die Entscheidung, die in der turbulenten Schlussphase letztlich Messi herbeiführte.