Kurz und klein: rund 25 Bäume werden auf dem Rathausgelände in Neckarrems gefällt, um Platz zu machen für die Neue Mitte mit neuem Rathaus und Stadthalle. Foto: factum/Bach

Es ist das erste sichtbare Zeichen des Großprojekts: Wo einmal ein neues Rathaus und eine Stadthalle stehen sollen, wird kräftig abgeholzt: Rund 25 Bäume sägen Arbeiter vor dem alten Remsecker Rathaus um.

Remseck - Es mutet wie ein Kahlschlag an, der in diesen Tagen auf dem Gelände des Remsecker Rathauses im Stadtteil Neckarrems stattfindet: Die Mitarbeiter des Bauhofs haben zahlreiche Bäume auf dem Areal gefällt, zerkleinert und abtransportiert. Seit dem Montag ist daher der Parkplatz rund um das Rathaus gesperrt, auch können Besucher derzeit nicht mehr von der Fellbacher Straße aus zum Gebäude gelangen, sondern müssen die Holzstege über Rems und Neckar nutzen.

Die gefällten Bäume sind das erste sichtbare Zeichen, dass es in diesem Jahr ernst wird mit dem Großprojekt der Stadt: dem Neubau von Rathaus und Stadthalle, eventuell auch einer Bibliothek, kurz: der Neuen Mitte. Laut dem Baubürgermeister Karl Velte mussten rund 25 Bäume umgesägt werden, damit im März oder April die ersten Leitungen für die neuen Gebäude verlegt werden können. Weil man aber nur zu bestimmten Zeiten fällen dürfe, hätten die Bäume bereits jetzt weichen müssen. Zudem seien in den ersten Tagen des neuen Jahres viele Mitarbeiter der Stadt noch im Urlaub, der gesperrte Parkplatz wirke sich dann nicht so gravierend aus.

Gepflanzt wurden die Bäume in den 1970er-Jahren

Die teils mehr als zehn Meter hohen, stattlichen Bäume sind laut Velte beim Bau des alten Rathauses in den 1970er-Jahren gepflanzt worden, ein Naturdenkmal sei nicht darunter. Bislang habe sich auch noch niemand wegen der Rodung beklagt, „eher wegen des gesperrten Parkplatzes“.

Daran, dass an der Kreuzung von Remstalstraße und Fellbacher Straße keine oberirdischen Parkplätze zur Verfügung stehen, können sich die Anwohner schon einmal gewöhnen. Unter dem neuen Rathaus, das in Verlängerung der Neckarbrücke geplant ist, und unter der Halle, die an der Fellbacher Straße stehen soll, wird es eine Tiefgarage geben. Mehr als 100 Autos sollen dort Platz finden, schließlich werden im neuen Verwaltungssitz fast alle städtischen Mitarbeiter sitzen. Die bestehenden Rathäuser in den Stadtteilen werden aufgegeben.

Der Bürgermeister Karl Velte geht davon aus, dass der Gemeinderat im April zumindest den Bau von Rathaus und Halle beschließen wird, im Sommer soll dann über die umstrittene Bibliothek befunden werden. Nach den Sommerferien rollen voraussichtlich die Bagger an, bis Ende 2019 könnte die Neue Mitte Realität werden. Rund 35 Millionen will die Stadt dafür investieren – und neue Kredite aufnehmen.