Mannheim geht gegen Autoposer vor. Foto: dpa

Mit gezielten Kontrollen will Mannheim den Autofreaks die Lust am schnellen Fahren nehmen.

Mannheim - E

s wird Ernst für lautstarke motorisierte Poser in Mannheim, die mit ihren PS-starken Fahrzeugen in den Straßen der City ihrem Imponiergehabe frönen. Vor zwei Wochen haben die Stadtverwaltung und die Polizei eine erste Großaktion gegen die vorwiegend jungen, männlichen Autofahrer gestartet, die in immer mehr Städten mit ihren röhrenden Auspuffen und heulenden Motoren Unmut verursachen. Inzwischen haben die Beamten rund um den Wasserturm die ersten 22 Autos und drei überlaute Motorräder, aus dem Verkehr gezogen; darunter einen Audi A8 TDI mit einbebautem Sound-Booster, berichteten der Erste Bürgermeister Christian Specht (CDU) und der Leiter der Verkehrspolizeidirektion Dieter Schäfer. Der Audi-Fahrer war innerhalb kurzer Zeit zweimal aufgefallen. Danach wurde sein fahrbarer Untersatz beschlagnahmt, der Soundverstärker musste ausgebaut werden. Auch die übrigen Fahrzeuge seien stillgelegt worden, weil ihre Betriebserlaubnis aufgrund von Umrüstungen erloschen sei.

Teure Angelegenheit für Fahrer

Ihre Halter müssten mit Kosten von mindestens 1000 Euro rechnen, erklärte Schäfer; so viel komme zusammen, wenn man Abschleppkosten, Aufwendungen für Gutachten, Bußgeld, Mängelbehebung und Wiederzulassung zusammenzähle. Der Chef der Verkehrspolizei hat einen ganzen Stufenkatalog von Maßnahmen parat. Wenn Unterlassungsaufforderungen und gelbe Karten nichts helfen, droht im schlimmsten Fall die Prüfung der charakterlichen Eignung eines Fahrers.

Viele Hinweise auf Raser

Seit die Polizei die Bürger beim Beginn der Aktion aufgefordert hat, auffällige Fahrzeuge und Vorfälle zu melden, sind aus der Bevölkerung und von Streifenbeamten insgesamt 216 Hinweise registriert worden. 144 Fahrzeuge wurden ermittelt, von denen 34 mehrfach aufgefallen waren. Nach einer Sonderkontrolle am vergangenen Wochenende mussten zehn Fahrer wegen teils erheblicher Geschwindigkeits-Überschreitungen ihre Führerscheine abgeben. Die Aktion soll noch bis Mitte September weiter gehen.