Für die Polizei gab es in der Innenstadt einen ungewöhnlichen Fahndungsfall. Foto: dpa

So viele Uniformierte und Sicherheitsmänner hatte ein Fotogeschäft beim Stuttgarter Hauptbahnhof noch selten im Laden gesehen. Die Beamten waren auf der Jagd nach einem Randalierer.

Stuttgart - Sie wollten weder Fotoausrüstung noch Ferngläser kaufen – sie wollten einen Mann festnehmen, der sich in einem Hinterzimmer verschanzt hatte: Zahlreiche Polizisten und Sicherheitsbedienstete haben am Freitag in einem Fotogeschäft im Hindenburgbau gegenüber dem Hauptbahnhof die Flucht eines Randalierers beendet, der gut eine Stunde lang für reichlich Aufregung im S-Bahn-Bereich in der Innenstadt gesorgt hatte.

Der Fall nahm am Freitag gegen 9.50 Uhr seinen Anfang, als die Bundespolizei über einen Randalierer am S-Bahn-Halt Stadtmitte informiert wurde. Zeugen meldeten eine Person, die im Gleisbereich stand und mit Schottersteinen gegen die Wand warf. Der Mann gefährdete auch sich – weil jederzeit eine S-Bahn einfahren konnte. Eine Streife der Bundespolizei rückte an den Tatort aus – der Randalierer war da aber auch schon wieder verschwunden. Offenbar war er auf den Bahnsteig zurückgeklettert und mit einer S-Bahn davongefahren.

Etwa eine Stunde später ging der nächste Alarm ein: „An der Station Hauptbahnhof wurde gemeldet, dass ein Mann im Gang einer S-Bahn liegt“, so Kroh. Er lag wohl nicht lange: Erneut konnte er flüchten, ehe die Polizei eintraf. Die Flucht endete in einem Fotoladen im Hindenburgbau, wo sich der Randalierer verschanzte. Der 48-Jährige wurde festgenommen. „Er war augenscheinlich alkoholisiert“, so Kroh. Ob dies der einzige Grund für seine Auftritte war, wird nun ermittelt.