Der Böblinger Landrat Roland Bernhard (Mitte) hat den Radweg eröffnet. Foto: factum/Bach

Für rund 260.000 Euro ist ein Stück des Radwegs zwischen Gärtringen und Rohrau ausgebaut worden. Damit soll auch eine unfallträchtige Unterführung entschärft werden.

Böblingen - Der Radweg zwischen Gärtringen und Rohrau ist jetzt fit für den Radverkehr. „Der Radweg ist jetzt eine tolle Verbindung zwischen Gärtringen und Rohrau“, sagte der Böblinger Landrat Roland Bernhard am Donnerstag bei der Eröffnung in Gärtringen. 306 000 Euro waren für den Ausbau des 1,1 Kilometer langen Abschnitts zwischen den beiden Orten veranschlagt worden, die tatsächlichen Kosten belaufen sich aber voraussichtlich nur auf 260 000 Euro, rechnete Bernhard vor. Das Projekt wird vom Land Baden-Württemberg mit 153 000 Euro an bezuschusst,

Dafür wurden auf dem betreffenden Abschnitt des Radwegs höhere Schutzeinrichtungen eingebaut, Gefahrenstellen im Bereich der Brückenunterführung entschärft und die Breite des Wegs auf zweieinhalb Meter ausgebaut. „Der Weg stellt eine wichtige Schülerradverbindung dar. Es ist gut, dass wir die Sicherheit durch die Wegverbreiterung erhöhen konnten“, sagte Bernhard. In der Vergangenheit sei es nämlich gerade an dieser Stelle zu vielen, auch schweren Unfällen gekommen, fügte Thomas Thüroff, der Sachgebietsleiter Öffentliche Sicherheit bei der Stadtverwaltung Gärtringen, hinzu. „Deshalb war die Sanierung dringend notwendig.“

Ein Baustein des Radverkehrskonzepts

Der Rohrauer Ortsvorsteher Torsten Widmann hingegen denkt bereits weiter und hofft darauf, dass nun mehr Tagestouristen ihren Weg nach Rohrau finden werden. „Sie können nun mit ihren Rädern von der S-Bahn-Station in Gärtringen direkt bis zum Schönbuch fahren“, sagte er. Ein Fragezeichen steht noch hinter der Erneuerung der Beleuchtung der Unterführung. Allerdings sicherten Widmann und Thüroff zu, dieses Thema in die Verwaltung zu tragen.

Die Sanierung des Radwegs zwischen Gärtringen und Rohrau ist ein Baustein des Radverkehrskonzepts, das der Kreistag vor einigen Jahren auf den Weg gebracht hat. Mit Hilfe verschiedener Investitionen in die Radinfrastruktur soll das Fahrrad als wichtiger Bestandteil des Verkehrs gestärkt und mehr Bürger sollen zum Radfahren ermutigt werden. Denn Landrat Bernhard hat sich viel vorgenommen: So ist angedacht, bis zum Jahr 2025 den Anteil des Radverkehrs auf kurzen Strecken von bis zu fünf Kilometern auf 20 Prozent zu erhöhen. Bei Distanzen von bis zu 15 Kilometer solle der Anteil immerhin noch fünf Prozent betragen, sagte Bernhard. „Das ist schon eine Hausnummer, aber man braucht ehrgeizige Ziele.“

Bevor dies gelingen könne, müssten allerdings auch die jeweiligen Gemeinden mitziehen, mahnte Martin Preiss vom Kreisverband der Grünen. Was nütze der schönste Radweg, wenn er am Ortseingang aufhöre, fragte er. Thomas Thüroff versicherte, dass das Thema Radinfrastruktur im neuen Mobilitätskonzept, welches die Gemeinde Gärtringen als Teil des Entwicklungsplans erstellen lasse, Beachtung finden werde.