Peter Mielert und seine Kollegen haben das Gestrüpp selbst zurückgeschnitten. Foto: Schmidt

Weil die Deutsche Bahn der Aufforderung den Wildwuchs entlang der Deckerstraße zu entfernen nicht nachgekommen ist, sind die Cannstatter Grünen nun selbst aktiv geworden.

Bad Cannstatt - Gut drei Monate ist er her, dass die Cannstatter Grünen im Bezirksbeirat den Wildwuchs entlang der Deckerstraße kritisiert haben. In einem Antrag vom 20. Juli diesen Jahres beklagt die Fraktion, dass der dornige Bewuchs von der Bahntrasse in den Geh- und Radweg hineinrage. Zum Teil reiche das Gestrüpp bis auf Augenhöhe, sodass Fußgänger und Radfahrer gefährdet seien. Die Grünen forderten deshalb, dass die Deutsche Bahn, auf dessen Gelände die Pflanzen stehen, den Wildwuchs sofort zurückschneidet. Der Antrag wurde einstimmig vom Bezirksbeirat unterstützt.

Radverbindung zwischen Fellbach und Bad Cannstatt

Passiert ist seither nichts. „Es gab keinerlei Reaktion“, sagt Fraktionssprecher Peter Mielert. Deshalb haben die Grünen am vergangenen Freitag, 24. Oktober, nun selbst zu Baum- und Rosenschere gegriffen. In einer mehrstündigen Aktion schnitten sie die wildwuchernden Brombeerranken und Ästen zurück. Mielert betont, dass es sich bei dem ohnehin schmalen Weg um eine wichtige Radverbindung zwischen Fellbach und Bad Cannstatt handele.

Neu sei das Problem nicht

„Jeder Private muss seine Hecke zurückschneiden“, doch für die Bahn gelte das anscheinend nicht, ärgert sich der Lokalpolitiker. Die Fraktion hätte sich auch vorstellen können, dass das städtische Tiefbauamt den Rückschnitt übernimmt und die Kosten anschließend der Bahn in Rechnung stellt. Ein solches Vorgehen sei bei privaten Grundstückseigentümern üblich. Neu sei das Problem jedenfalls nicht, bereits in den vergangenen Jahren habe es immer wieder Klagen über das wuchernde Gestrüpp entlang der Deckerstraße gegeben, so Mielert.

Von der Bahn war hierzu bislang keine Stellungnahme zu bekommen.