Testfahrt der Oberbürgermeister auf dem neuen Radweg an der Rems Foto: Gottfried Stoppel

Die Oberbürgermeister Dirk Schönberger aus Remseck und und Andreas Hesky (Waiblingen) haben die gemeinsam realisierte Teilstrecke des Remstal-Radwegs freigegeben.

Waiblingen/Remseck - Zusammen mit seinem Remsecker Amtskollegen Dirk Schönberger hat der Waiblinger Oberbürgermeister Andreas Hesky am Mittwoch das neu gebaute Teilstück jetzt dem öffentlichen Rad- und Wanderverkehr übergeben. Gemeinsam haben sie das rote Band zerschnitten, das nahe der Vogelmühle vom Pfosten des Naturschutzgebiet-Schildes zu einem Haselnussstrauch gespannt war – „kein trennendes Band“, betonte Hesky, „sondern ein verbindendes“.

Einen „denkwürdigen Moment“ nannte Hesky das Ende des Trampelpfades an der Stadt- und Landkreisgrenze, schließlich hätten dieser und die Radwegfrage ihn schon vom Beginn seiner Amtszeit vor zehn Jahren an begleitet. Zwar gehe es um den Weg für ein nachhaltiges Verkehrsmittel, aber im Naturschutzgebiet und europäischen Flora-Fauna-Habitat habe man natürlich die Natur nicht über Gebühr beeinträchtigen wollen und deshalb auch Naturschützer und Umweltverbände mit eingebunden. Zudem führe der Radweg an der Rems teils auch über Privatgrundstücke, was nicht ganz einfache Grundstücksverhandlungen mit den Eigentümern mit sich gebracht habe.

Nun ist die 3,6 Kilometer lange Strecke befahrbar und Teil des gut 80 Kilometer langen Remstal-Radwegs. Dessen attraktive und durchgängige Befahrbarkeit ist zugleich auch eines der großen Ziele für die Interkommunale Gartenschau im Remstal im Jahr 2019. Allerdings besteht momentan auch andernorts an der gut 80 Kilometer langen Radpiste entlang der Rems noch Verbesserungsbedarf, weil – wie etwa in Schorndorf – die ausgeschilderte Strecke teils noch auf Straßen mit Autoverkehr verläuft.

Die 3,6 Kilometer lange neu gebaute Strecke zwischen Remseck und Waiblingen hat laut bisherigen Abrechnungen rund 370 000 Euro gekostet, wobei 50 Prozent der Kosten durch Zuschüsse des Landes abgedeckt sind. Die Stadt Waiblingen hat für ihren 1,2 Kilometer langen Abschnitt 170 000 Euro bezahlt. In Remseck, so berichtete Oberbürgermeister Schönberger, sind die Kosten für die dort neu gestalteten 2,4 Kilometer deutlich unter den ursprünglich veranschlagten 280 000 Euro geblieben. Momentan stehe die vorläufige Abrechnung bei rund 200 000 Euro.

Man habe das interkommunale Radwegprojekt schneller und kostengünstiger realisiert als geplant, sagte der Remsecker OB. Das sei „ein tolles Signal“ angesichts der Befürchtungen im Remstal, dass die Kosten für das Gartenschauprojekt womöglich aus dem Ruder laufen könnten. Sein appellhaftes Fazit zum interkommunalen Radwegbau: „Die Zeit der Kirchturmpolitik, womöglich gegen Nachbarkommunen, ist passé.“

Den aktiven Part bei der Eröffnung der Radwegstrecke haben spontan die „Kultour-Radler“ des Waiblinger Stadtseniorenrats übernommen. Zufällig kamen die Senioren gegen Ende des Festaktes angeradelt und nahmen – von den beiden Oberbürgermeistern mit La-Ola-Welle bedacht – das neue Radwegstück mit immerhin 30 Radlern unter die Pedale.