Oberbürgermeister Christoph Traub und Jürgen Lenz (vorne rechts) führten die Tour durch die Filderstädter Ortsteile beim Start am Sielminger Rathaus an. Foto: Ralf Recklies

Im Rahmen des 40-Jahr-Jubiläums der Stadt Filderstadt begibt sich Oberbürgermeister Christoph Traub gemeinsam mit 60 Radlern auf eine Zeitreise.

Filderstadt - Filderstadt gehört zu den noch jungen Städten im Südwesten. 1975 entstand die Große Kreisstadt im Zuge der baden-württembergischen Gemeindereform durch den Zusammenschluss von fünf Gemeinden. Alle Orte, die vor vier Jahrzehnten zu einer Kommune zusammengefasst wurden, waren am Samstag das Ziel von knapp 60 Radfahrern. Diese hatten sich aus Anlass des 40-jährigen Bestehens von Filderstadt gemeinsam mit Oberbürgermeister Christoph Traub, dem Tourorganisator Jürgen Lenz sowie mit Stadtarchivar Nikolaus Back auf den Weg gemacht, um mit Pedalkraft auf den Spuren der noch jungen Stadtgeschichte zu wandeln.

Der am 5. Juli dieses Jahres zum OB gewählte ehemalige CDU-Fraktionsvorsitzende Traub freute sich beim Start am Sielminger Rathaus, dass zu seiner Radtour-Premiere viele Bürger gekommen waren: „Wir hatten bei der Planung ganz bewusst den 10. Oktober gewählt, weil Herr Lenz mir versichert hatte, dass es an diesem Tag 26 Grad haben würde – 13 vor- und 13 nachmittags“, scherzte Traub zu Beginn. So herbstlich die Witterung auch war, gleich mit dem ersten Anstieg von Sielmingen nach Bernhausen wurde es einigen der Teilnehmern recht warm.

„Mir war es wichtig, dass wir bei dieser Rundfahrt alle Ortsteile besuchen“, sagte Traub. So wurden nach dem Start am Sielminger Rathausplatz zunächst der Dirtpark und anschießend die Rundsporthalle in Bernhausen angesteuert, bevor es dann über Plattenhardt und Bonlanden nach Harthausen ging. Von dort aus fuhr die Gruppe, nach einem letzten Stopp an den Drei Linden, zum Ausklang auf den ebenfalls vor 40 Jahren eröffneten Verkehrsübungsplatz Sielmingen.

Eskortiert wurden die Radfahrer von Dagmar Wörner und Gerd Kannemann, zwei Beamten des Filderstädter Polizeireviers. Auch sie waren mit Muskelkraft unterwegs. „Es wird sehr positiv angenommen, wenn wir mit dem Fahrrad auf Streife unterwegs sind“, so Gerd Kannemann, der an seinem Dienstfahrrad vor allem einen Vorteil sieht: „Man nimmt viel mehr wahr, als aus dem Auto heraus.“

Bürgernähe praktizierte OB Christoph Traub bei der Rundfahrt am Samstag auch. An den sechs Stationen kam er abseits der von Stadtarchivar Nikolaus Back gelieferten Informationen oft mit den Teilnehmern ins Gespräch. Dabei ging es oft nicht nur über die von Back ausgewählten Themen zum 40-jährigen Stadtbestehen, zu denen der Stadtarchivar interessante Fakten lieferte. Demnach war das Zusammenwachsen der Einzelorte zu einer Stadt kein einfaches Unterfangen.

Schon die Namensfindung gestaltete sich schwierig und nicht zuletzt die 1978 erfolgte weitgehende Konzentration der Verwaltung in Bernhausen war sehr umstritten. Auch finanziell stand Filderstadt anfangs alles andere als gut da. Da gerade in den Jahren vor dem Zusammenschluss kräftig in allen fünf Kommunen investiert wurde – so beispielsweise in die Bernhausener Rundsporthalle – hatte die Stadt bei ihrer Gründung eine Hypothek von 60 Millionen Mark abzutragen.