An das Rennen hat Ulrike Werner auch schöne Erinnerungen. Foto: Dreßler

Ulrike Werner aus dem Asemwald ist jüngst beim Rad-Langstreckenrennen Paris – Brest – Paris mitgefahren. Leider hatte sie Pech, nach rund 1000 Kilometern war Schluss für sie. Was sie nicht davon abhalten wird, es beim nächsten Mal wieder zu versuchen.

Asemwald/Plieningen - Die Industriemechanikerin und Fahrradliebhaberin Ulrike Werner, die mehrmals in der Woche beim TV Plieningen trainiert und im Asemwald wohnt, ist beim 18. Brevet Paris – Brest – Paris mitgefahren. 1200 Kilometer und 10 000 Höhenmeter sind bei diesem Radmarathon in maximal 90 Stunden zu bewältigen. Die 48-jährige Werner hatte Pech, will aber nicht aufgeben.

Frau Werner, haben Sie es geschafft, die 1200 Kilometer auf dem Fahrrad zu fahren?
Ich habe es nicht geschafft. Bei 800 Kilometern funktionierte mein Transponder nicht mehr. Ich bin dann noch 200 Kilometer weiter gefahren, aber dann ging nichts mehr.
Wie sind Sie dann wieder zurück nach Paris gekommen?
Ich hatte Hilfe. Ich bin zusammen mit einer Gruppe gefahren. Wir haben in einem Park übernachtet. Am nächsten Tag haben wir den Bahnhof gefunden und wurden morgens von einer Italienerin zum Frühstück eingeladen. Sie hat extra alles für uns vorbereitet und Brot gebacken. Wir konnten uns also ausreichend für den Rückweg stärken.
Was wird Ihnen von der Fahrt im Gedächtnis bleiben?
Meine schmerzenden Hände und Füße – irgendwann konnte ich nicht mehr schalten. Auch der Schlafmangel wird mir im Gedächtnis bleiben. Ich bin an meine Grenzen gegangen. Für die Gesundheit war das sicher nicht so gut. Positiv werde ich an die Menschen zurückdenken, die an den Straßen standen und gejubelt haben. Es ist einfach unglaublich, wie sich wildfremde Menschen für das Rennen so begeistern können. Die Anteilnahme war groß. Und ein besonderes Bild nehme ich noch mit: Abends auf geraden Strecken gab es eine Lichterkette von Fahrradleuchten. Das sah wie ein großer Lindwurm aus.
Fahren Sie beim nächsten Brevet wieder mit?
Das auf jeden Fall. Ich werde versuchen, die Strecke zu schaffen. Es gibt nur eine Sache, die ich ändern werde. Ich werde nicht mehr in einer zu großen Gruppe fahren. Da kann man kein einheitliches Tempo einhalten und wird automatisch langsamer. Ich werde beim nächsten Versuch mit jemanden fahren, der mein Tempo halten kann. Vielleicht schaffe ich es dann.
Das Gespräch führte Saskia Dreßler.