Eine Kappe mag modisch mehr her machen, ein Radhelm dagegen würde mehr Sicherheit bringen. Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Klarer lässt sich die Situation nicht beschreiben: „Die Knautschzone der Radfahrer ohne Helm ist seine Stirn“, hat ein Unfall­chirurg einst drastisch beschrieben. Deshalb müsse auch jeder Radler einen Helm tragen, findet unser Autor Jürgen Löhle.

Stuttgart - Keine Frage – so ein Radhelm ist in den seltensten Fällen schön anzusehen. Manche ähneln in ihrer ausladenden Form Suppenschüsseln mit Schlitzen, andere schaffen es nicht, selbst auch auf einem durchaus symmetrisch gewachsenen Kopf gerade zu sitzen, wieder andere haben große Lüftungsprobleme.

Das alles ist nicht schön, aber auch der Sicherheitsgurt im Auto trägt nicht gerade zur optischen Aufwertung des Trägers bei. Trotzdem schnallt sich nahezu jeder an. Zum einen, weil man muss, zum anderen, weil die meisten mittlerweile an die lebensrettende Funktion des Sicherheitsgurts glauben. Davon ist man beim Radhelm noch ein Stück entfernt. Wie vor vielen Jahren beim Autogurt gibt es viele Zweifler an der Sinnhaftigkeit und auch ganz normale Muffel. Sinnvoll ist das Helmverweigern jedoch nicht, denn der Kopfschutz hat seine segensreiche Funktion bei Unfällen schon lange bewiesen. „Die Knautschzone der Radfahrer ohne Helm ist seine Stirn“, hat ein Unfallchirurg einst drastisch beschrieben.

So ist es, das Hirn fährt mit. Also Helm auf! Und zwei Dinge zum Trost: Es gibt, zugegeben nicht ganz günstig, mittlerweile optisch durchaus ansehnliche Modelle. Zweitens sieht man sich mit dem Ding ja nur selbst, wenn man in den Spiegel schaut. Und das kann man im Interesse der eigenen Gesundheit ja vermeiden.

Juergen.Loehle@stzn.de