Der Schalter, mit dem man als Radfahrer grün anfordert, ist grün eingewachsen. Foto: A. Kratz

Wer als Autofahrer immer weiß, wo es langgeht, weiß es auf dem Drahtesel noch lang nicht. So manch kleines Schild kann bei einer Tour auf den Fildern leicht übersehen werden.

Filder - Pedelec fahren ist in Mode. Das zeigen die Leserzuschriften und guten Wünsche, welche in der Redaktion zu diesem Thema bei uns eingegangenen sind. „Mit Schmunzeln habe ich Ihren Artikel über die Pedelec-Fahrt gelesen“, schreibt die ehemalige Stadtseniorenrätin Evelin Bleibler. Sie fahre seit mehreren Jahren Pedelec und freue sich, dass sie den Buckel nach Vaihingen hoch komme, was sie mit einem normalen Fahrrad kaum schaffen würde.

Auch „Mister SPD“ aus Vaihingen, Peter Müller-Rockstroh, wünscht „alles Gute und viel Vergnügen beim strombegleiteten Touren durchs Neckarland“. Obgleich er sich fragt, warum die Gefährte „Pedelec“ oder „E-Bike“ heißen müssen. Beides seien Kunstwörter, gemischt aus Englisch, Latein und eben Denglisch, so wie vorher schon das „Mauntnbaik“, schimpft Müller-Rockstroh. „Hat denn unsere schöne deutsche Sprache keine eigenen und sofort verständlichen Begriffe dafür, wie zum Beispiel ,Stromrad’, meinetwegen auch ,Stromer(in)rad’? Und hat nicht auch die Redaktion einer jeden Zeitung eine Verantwortung dafür, unsere Sprache nicht durch lauter Denglizismen verkommen zu lassen?“, fragt der Vaihinger SPD-Mann.

Der Kampf mit dem inneren Schweinehund

Diese wahrscheinlich eher rhetorisch gemeinte Frage, können wir von der Filder-Zeitung nur bejahen. Insbesondere, da wir Gefallen an dem „Stromerinrad“ gefunden haben. Also wollen wir in diesem Text auf jedes weitere Fremdwort verzichten.

Doch nicht nur die deutsche Sprache ist mit Hindernissen gespickt, sondern auch das Radfahren. Das geht schon los mit dem inneren Schweinehund. Denn der muss erst überwunden werden. So frage ich mich jedes Mal, ob ich jetzt wirklich strampeln soll. Es wäre doch zu schön, einfach ins Auto einzusteigen, das nur rund 20 Meter vom Fahrrad entfernt steht. Und es lassen sich auch immer gute Gründe finden, lieber die vier Räder statt der zwei Räder zu wählen. Mal ist es zu heiß, mal zu kalt und mal sieht es nach Regen aus. Aber bislang habe ich noch immer konsequent den Drahtesel gewählt. Ganz ehrlich.

Die Tücken des Radfahrens

Doch wer als Autofahrerin immer weiß, wo es auf den Fildern langgeht, weiß es als Radfahrerin noch lang nicht. Zwar sind die Radwege zumindest auf den Fildern ganz gut ausgebaut. Aber wenn man nicht recht weiß, wo man hinschauen soll, übersieht man so manches Mal die kleinen Schildchen, die einen auffordern, vom Fahrradschutzstreifen auf den Gehweg zu wechseln. Schon mehrfach fand ich mich im dicksten Verkehr wieder und hatte dann wegen eines Grünstreifens keine Chance mehr auf den Radweg zu wechseln.

Manchmal freilich, mag das auch an mangelnder Achtsamkeit zu liegen. Doch manchmal ist die Situation auch wirklich tückisch. Ein Beispiel? Wenn man auf der Filderhofstraße gen Norden fährt, muss man an der Kreuzung zur Möhringer Landstraße an einer Fahrradampel anhalten. Dort stand ich und wartete und wartete. Es war reiner Zufall, dass ich nach einiger Zeit den gelben Kasten an einem Pfahl entdeckte, an dem man als Radfahrer grün anfordern konnte. Kein Wunder, denn dieser war völlig eingewachsen und vor lauter grünen Blättern kaum noch zu sehen.