Ein Mann soll seinem Ex-Chef Schläger geschickt haben Foto: dpa

Streitigkeiten mit seinem früheren Arbeitgeber sollen einen 45-jährigen Stuckateur aus Waiblingen derart in Rage versetzt haben, dass er dem Ex-Chef am Abend des 12. Februar einen Schlägertrupp schickte. Deshalb stecht der mann jetzt vor Gericht.

Stuttgart/Leutenbach - Streitigkeiten mit seinem früheren Arbeitgeber sollen einen 45-jährigen Stuckateur aus Waiblingen derart in Rage versetzt haben, dass er dem Ex-Chef am Abend des 12. Februar einen Schlägertrupp schickte. Drei Männer klingelten an dessen Wohnungstür in Leutenbach und versetzten dem Mann zwei heftige Faustschläge, so dass dieser mit dem Kopf gegen einen Schuhschrank knallte und zu Boden ging. Dort sollen die Angreifer dann mit den Füßen mehrfach gegen seinen Kopf getreten haben. Erst als dessen Frau lautstark nach der Polizei rief, ließen sie von ihm ab.

So stellt die Staatsanwaltschaft ihr Ermittlungsergebnis vor der 1. Strafkammer des Stuttgarter Landgerichts dar. Angeklagt ist neben dem 45-jährigen mutmaßlichen Auftraggeber ein 29-jähriger Mann aus Weinstadt, der die Tat durchgeführt haben soll. Über seine zwei Mittäter gibt es wohl keine Erkenntnisse.

Das Opfer hat laut Angaben der Staatsanwältin bei dem Überfall Verletzungen erlitten, die „geeignet gewesen wären, es zu töten“. Schwere Kopfverletzungen mussten in einem Krankenhaus behandelt werden. Von der Anklagebehörde wird die Tat als versuchter Totschlag gewertet. Der Auslöser soll wiederum auf vorherige Auseinandersetzungen zwischen dem 45-Jährigen und dem Unternehmer zurückgegangen sein. Der Arbeitgeber hatte seinen früheren Angestellten offenbar aufgefordert, ein gegen ihn verhängtes Schmerzensgeld in Höhe von 769 Euro zu zahlen.

Die beiden Angeklagten wurden am 21. März festgenommen. Während der mutmaßliche Auftraggeber seither in U-Haft sitzt, ist der andere Angeklagte nach zwei Monaten wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Bei der Haftprüfung sah der Richter zwar einen hinreichenden, aber keinen dringenden Tatverdacht.

Die Richter der 1. Strafkammer haben 21 Zeugen und drei Sachverständige geladen. Der 45-Jährige will offenbar aussagen, der Angeklagten hat angekündigt, sich lediglich zu persönlichen Dingen befragen zu lassen. Der Prozess wird am Mittwoch fortgesetzt.