Der Daimler-Konzern hat Investoren am Dienstag ungewöhnlich gute Zahlen präsentiert: Alle Sparten konnten zulegen.
Stuttgart - Der Daimler-Konzern hat Investoren am Dienstag mit ungewöhnlich guten Zahlen überrascht. Mehr als eine Woche vor der eigentlich geplanten Veröffentlichung gab das Unternehmen bekannt, dass der Mittelzufluss des Industriegeschäfts im dritten Quartal rund 5,4 Milliarden Euro betrug. Dies ist eine wichtige Kennziffer zur Beurteilung der Ertragskraft eines Unternehmens.
Im Vorjahr waren es rund 1,6 Milliarden Euro. Darin enthalten ist zwar der Verkauf des 50-Prozent-Anteils am Friedrichshafener Motorenbauer Tognum vom April dieses Jahres. Doch auch ohne diesen Sondereffekt flossen rund 2,9 Milliarden Euro in die Kasse. Deshalb will Daimler die Prognose prüfen und eventuell nach oben korrigieren. Bisher war das Unternehmen davon ausgegangen, dass der Mittelzufluss – bereinigt um Sondereffekte – deutlich unter dem Vorjahreswert bleibt.
Alle Sparten konnten zulegen. So stieg der operative Gewinn im Pkw-Geschäft mit den Marken Mercedes und Smart auf rund 1,6 Milliarden Euro und lag damit knapp 30 Prozent über dem Vorjahresquartal. In allen anderen Segmenten wie Lkw, Busse, Transporter und Finanzdienstleistungen stieg der Gewinn ebenfalls deutlich.
Daimler hat in diesem Jahr Monat für Monat neue Rekord-Absatzzahlen verkündet. Seit Jahresbeginn verkaufte der Autohersteller knapp 1,2 Millionen Mercedes und Smart, das entspricht im Vergleich zum Vorjahr einem Plus von 12,5 Prozent. Dass mit den Autos auch wieder kräftig Geld verdient wird, dürfte vor allem an der S-Klasse liegen. Der Absatz der renditestarken Luxuskarossen hat sich mehr als verdoppelt.
Nach dem Wertpapierhandelsgesetz sind Aktiengesellschaften verpflichtet, Tatsachen umgehend zu veröffentlichen, die den Börsenkurs beeinflussen könnten. Damit sollen Insidergeschäfte unterbunden werden. Tatsächlich legte die Daimler-Aktie am Dienstag im Tagesverlauf um rund 3,5 Prozent zu.