Der Angeklagte wird zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Foto: dpa

Ein 36-jähriger mehrfacher Bewährungsbrecher muss wieder ins Gefängnis. Er hatte seine Ex-Frau mit Morddrohungen terrorisiert, einem Nachbarn drohte er, ihm den Hals abzuschneiden.

Waiblingen/Fellbach - Der erste Weg vom Gefängnis führte zur Ex-Frau. Doch die alarmierte sofort die Polizei. Davon ließ sich Soltan Iwanow (Name geändert) aber nicht beeindrucken: Immer wieder soll er seine ehemalige Partnerin am Telefon oder mit Whatsapp-Nachrichten terrorisiert haben. Auch einen Nachbarn soll er mit einer martialischen Geste bedroht haben – dem Durchschneiden der Kehle.

Der 36-Jährige verschickt Pistolen-Bilder mit Whatsapp

Jetzt musste sich der 36-Jährige vor dem Amtsgericht Waiblingen wegen Bedrohung in zwei Fällen verantworten. Der Angeklagte wollte keine Angaben zur Sache machen. Dafür berichtete seine Ex-Frau im Zeugenstand, wie Soltan Iwanow ihr im vergangenen Jahr das Leben schwer machte. „Manchmal rief er bis zu 25-mal hintereinander an oder schickte Bilder per Whatsapp, auf denen Pistolen zu sehen waren“, sagte die 36-Jährige. Ebenso soll er immer wieder gedroht haben, sie zu töten. Gemeinsam haben sie zwei Kinder.

Obwohl seine Ex-Frau Gewaltschutz beantragt hatte, versuchte sich Soltan Iwanow im vergangenen September erneut Zugang zu ihrer Wohnung in Fellbach zu verschaffen. Aber der heutige Ehemann der 36-Jährigen konnte ihn im Treppenhaus stoppen und alarmierte die Polizei. „Die Kinder können nicht mehr schlafen, sie haben Angst“, sagte er im Zeugenstand.

Der Angeklagte strahlt eine gewisse Aggressivität aus

Der Angeklagte ist ein Schwergewicht, er bringt locker zwei Zentner auf die Waage. Ebenso strahlt der in Stuttgart-Untertürkheim lebende Mann eine gewisse Aggressivität aus. Die bekam auch sein langjähriger Nachbar zu spüren. „Unser Büro mit Publikumsverkehr liegt direkt gegenüber seinem Fenster, und er ist leider oft sehr laut“, berichtete der Zeuge. Als er ihn vergangenen September gebeten hatte, leiser zu sein, schnippte Soltan Iwanow eine brennende Zigarette in seine Richtung. Doch damit nicht genug: „Er machte eine bedrohliche Geste und sagte, dass er mir den Hals abschneiden werde“, erzählte der Zeuge. Daraufhin habe er ihn bei der Polizei angezeigt.

Die Staatsanwältin plädierte für eine Gesamtfreiheitsstrafe von zehn Monaten. „Er ist einschlägig vorbestraft und ein mehrfacher Bewährungsbrecher“, begründete die Vertreterin der Anklage ihren Antrag. Richterin Bidell verurteilte Soltan Iwanow schließlich zu acht Monaten Gefängnis. „Die Zeugen waren glaubwürdig.“