Vier Männer stehen in Ulm wegen Drogenschmuggels vor Gericht Foto: dpa

Vor dem Landgericht Ulm hat ein Prozess gegen vier Männer begonnen. Die Angeklagten sollen fast 100 Kilo Marihuana nach Deutschland geschmuggelt haben.

Göppingen/Ulm - Für die Drogenfahndung der baden-württembergischen Polizei war es ein großer Erfolg. Mehr als 93 Kilogramm Marihuana im Wert von rund 310 000 Euro stellten die Beamten im Mai 2014 bei einer fingierten Übergabe auf einem Autobahnrastplatz bei Ulm sicher. Der Drogenverkäufer packte aus. Seit Donnerstag müssen sich nun vier mutmaßliche Hintermänner aus dem Raum Pforzheim und Ludwigshafen vor der 1. Strafkammer des Ulmer Landgerichts verantworten.

Für die Drogenermittler der Polizei nahm der Fall in einem Casino im beschaulichen Gosbach, einem Teilort der Gemeinde Bad Ditzenbach, seinen Anfang. Dort wurde einem anonymen Mittelsmann der Polizei eine große Menge Marihuana angeboten. Die Lieferung von 100 Kilogramm sei kein Problem.

Der damals Festgenommene war allerdings lediglich der Lagerist, der das Marihuana in einem Kellerraum versteckt hatte. Im Januar wurde der Mann zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Sein Geständnis führte die Ermittler auf die Spur seiner mutmaßlichen Hintermänner und Lieferanten. So habe der Hauptangeklagte, ein 45-jähriger Mann aus Ludwigshafen, im Juni 2014 unter Mitwirkung eines 39-jährigen Mitangeklagten in Spanien weitere 39 Kilogramm Marihuana geordert.

Im Juli bestellten sie in den Niederlanden 5000 Ecstasy-Tabletten und zehn Kilogramm Marihuana. Die Angeklagten hüllen sich im Prozess in Schweigen.