Stadtdekan Sören Schwesig muss 3000 Kirchenaustritte hinnehmen Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Obwohl die Zahlen bereits kursierten und niemanden richtig überraschten, sind sie immer wieder schmerzlich. Zuletzt verloren die 66 Stuttgarter Gemeinden 3000 der insgesamt 155 000 Mitglieder.

Stuttgart - Die evangelische Kirchenkreissynode Stuttgart verabschiedete vor Kurzem im Hospitalhof einstimmig den Haushaltsplan für das Jahr 2016: Der Haushalt umfasst 12,25 Millionen Euro plus Sonderhaushalte in Höhe von 24,7 Millionen Euro. Den größten Anteil in dem Posten Sonderhaushalte macht die Diakoniestation aus.

Mit anderen Zahlen erweckte Kirchenkreisrechner Hermann Beck jedoch eine größere Aufmerksamkeit. Es geht um die Kirchenaustritte. Obwohl die Zahlen bereits kursierten und niemanden richtig überraschten, sind sie immer wieder schmerzlich. Zuletzt verloren die 66 Stuttgarter Gemeinden 3000 der insgesamt 155 000 Mitglieder.

„Jeder Austritt schmerzt uns natürlich“, sagte Kirchen-Sprecher Christoph Schweizer, „aber wir sind uns auch bewusst, dass wir an einem gesamtgesellschaftlichen Trend leiden.“ Schweizer wies daraufhin, dass auch Gewerkschaften oder Partein Mitgliederrückgänge zu verzeichnen hab. Hinzu kam das Thema Abgeltungssteuer, das viele zu einem Austritt bewogen habe. Schweizer: „Zuletzt wirkt sich auch die demografische Bilanz aus. Es sterben nun mal mehr Menschen, als geboren werden.“ Doch au der Synode herrschte dennoch eine zuversichtliche Stimmung. „Wir stecken den Kopf nicht in den Sand und blicken positiv nach vorn“, sagte Schweizer.

Grund für den Optimismus ist die finanzielle Entwicklung. „Die ist gut. Wir stehen wirtschaftlich auf gesunden Beinen“, sagte Kirchenkreisrechner Hermann Beck auf der Synode mit Blick auf die Kirchensteuereinnahmen.