Asylbewerber-Unterkunft in der Sporthalle in Esslingen-Zell Foto: Horst Rudel

Weil ihnen das Aufnahmegespräch und die ärztliche Untersuchung vorenthalten worden ist, haben sich 25 Asylbewerber aus Syrien geweigert, in ihre Unterkunft in Esslingen-Zell zu ziehen.

Esslingen - Weil ihnen das Aufnahmegespräch und die ärztliche Untersuchung vorenthalten worden ist, haben sich 25 Asylbewerber aus Syrien am Donnerstag geweigert, in die Unterkunft in Esslingen-Zell zu ziehen. Anstatt in der Sporthalle schlugen sie vor dem Behördenzentrum in der Innenstadt ihr Nachtlager auf. Ihre bereits in der Halle untergebrachten Landsleute solidarisierten sich. Schließlich machten mehrere Dutzend Asylbewerber vor dem Behördenzentrum auf ihre Situation aufmerksam.

Der Forderung der Flüchtlinge nach einer medizinischen Untersuchung und einem Termin zur Antragstellung – beides Voraussetzungen für ein geordnetes Asylverfahren – wird tags darauf nachgekommen. „Ich habe mit der Landesregierung und dem Regierungspräsidium verhandelt. Die Flüchtlinge haben am 1. Oktober einen festen Termin für das Interview in der zentralen Erstaufnahme in Karlsruhe zugesagt bekommen“, sagt Landrat Heinz Eininger. Außerdem sind die Flüchtlinge ins Paracelsus-Krankenhaus nach Ostfildern-Ruit gebracht und dort geröntgt worden. Einingers Pressesprecher und Verhandlungsführer vor Ort, Peter Keck, hat die Asylbewerber persönlich zum Arzttermin begleitet. Anschließend haben die Syrer ihre Unterkunft in der Turnhalle bezogen.

Der Esslinger Landrat bezeichnet es als ein Unding, dass die Erstaufnahmestelle in Karlsruhe die Menschen einfach in die Landkreise durchwinkt. „Meist handelt es sich dabei um Flüchtlinge aus Syrien. Die sitzen dann ohne Perspektive in unseren Unterkünften herum und warten und warten und warten“, sagt Eininger.