Blick auf die Waldschule vom Keßlerweg aus: Hier soll der Grundschul-Neubau entstehen. Foto: Tilman Baur

Der TEC Waldau plant eine neue Tennishalle. Ebenfalls auf dem eigenen Grundstück plant die Waldschule eine Grundschule mit besonderem Profil, die meisten Schüler sollen Diabetiker sein. Ein Überblick über die beiden Projekte.

Degerloch - „Die alte Halle ist quasi nicht sanierungsfähig“, begründete Architekt Rainer Glaser den geplanten Neubau der Tennishalle auf dem Gelände des TEC. Die Systemhalle aus der Nachkriegszeit sei statisch am Limit gebaut, nicht mal für Fotovoltaik auf dem Dach eigne sie sich. Die neue Halle biete einen Platz mehr als vorher. Dafür fallen dem Neubau drei Freiplätze zum Opfer, der Abbruch der alten Halle indes schafft Platz für zwei neue. In der Summe geht ein Platz verloren.

Solarzellen am ganzen Gebäude?

Das Gebäude hat laut Glaser weitere Vorteile: eine verringerte Entfernung zum Clubhaus, ein neu entstehender Eingangsbereich mit Foyer. Sie solle sanitäre Anlagen, Lagerräume, integrierte Technik und einen separaten Zugang zu Plätzen und dem Zuschauerraum bieten. Der Baubeginn ist für November geplant, die Fertigstellung soll im Frühjahr erfolgen.

Nataly Granados vom Stadtplanungsamt stellte auf Folien die künftige Aufteilung der Halle dar. Die Dachkonstruktion habe die Kreativität der Architekten gefordert: „Es gibt Mindestmaße bei Tennishallen, deshalb ist die Dachfläche normalerweise nicht sonderlich attraktiv.“ Die Lösung habe darin bestanden, die Fassade höher zu ziehen und vertikale Lamellen aus Holz an ihr anzubringen. Auch eine Fassadenbegrünung sei angeregt worden, der Vorschlag werde geprüft. Zudem spielten die Planer mit dem Gedanken, Solarzellen auf dem Dach oder sogar am ganzen Gebäude anzubringen.

Trotz dieser Ansätze löste die Optik der Halle bei Ulrich Demeter (Freie Wähler) Bedenken aus. „Sie kommt so wuchtig rüber“, meinte er. Großer Spielraum beim Material hätten die Architekten jedoch nicht gehabt, erläuterte Nataly Granados. Zwar hätte Glas etwas leichter und offener gewirkt. Doch zum einen legten die Tennisspieler Wert auf Privatsphäre. Zum anderen würden sie dadurch leicht von der Sonne geblendet. „Schon eine kleine Glastür am Eingang kann eine starke Blendwirkung haben“, sagte Rainer Glaser. Außerdem würde bei Sonnenschein in der Halle eine starke Hitze entstehen.

Grundschule mit besonderem Profil

Auch die Waldschule plant ein neues Gebäude auf dem eigenen Grundstück. Eine zweizügige Grundschule mit besonderem Profil soll darin unterkommen. Ein beträchtlicher Anteil (20 bis 25 Prozent) der Grundschüler würden dann Diabetes-Patienten sein, erklärt Fred-Jürgen Bulach, Verwaltungsleiter der Waldschule, das beispiellose Inklusionsprojekt. Der neue Bau sieht einen vergrößerten Pausenhof und einen Dachgarten vor. Die Klassenzimmer sollen etwas größer sein als herkömmliche, außerdem ist ein Krankenzimmer vorgesehen. Der Neubau mache 14 neue Fahrzeugstellplätze erforderlich, sagte Ingrid Huber vom Stadtplanungsamt. Drei davon seien für die Grundschule vorgesehen, die anderen für Anlieger. Die vom Amt für öffentliche Ordnung geforderte Wendemöglichkeit sei mittlerweile vorhanden.

Michael Huppenbauer (Grüne) sorgte sich um die Parksituation am Keßlerweg und um den Baulärm, der entstehen könnte. Zudem, so brachten andere ein, könnte den Kindern Platz auf dem Pausenhof verloren gehen. Schulleiter Kai Buschmann konnte da beruhigen. „Wir gewinnen eher noch etwas Fläche hinzu“, sagte er. In den Pausen hätten Kinder noch genügend Raum. Die Schule öffne sich durch den Neubau: in Richtung Keßlerweg und Actionplatz zum einen, in Richtung des Spielplatzes an der Ecke Georgiiweg/Königsträßle zum anderen. Man strebe ein gutes Verhältnis zur Nachbarschaft an, so der Schulleiter hinsichtlich der Parkplatzsituation. Dabei hat er vor allem die Zufahrt vom Keßlerweg im Blick. Eine Lärmproblematik sehe er durch den Bau nicht auf die Nachbarn zukommen.

Als Privatschule ist die Waldschule zu 33 Prozent förderungsfähig und darf auf Zuschüsse der Kommune hoffen. 5,5 Millionen Euro soll der Bau kosten. Läuft alles nach Plan, beginnen die Maßnahmen im Frühjahr. Zum Schuljahr 2019/2020 soll der Unterricht starten. Nachdem der Bezirksbeirat grünes Licht gegeben hat, muss das Kultusministerium nun noch den pädagogischen Antrag genehmigen. Und der Ausschuss für Umwelt und Technik (UTA) redet auch noch ein Wörtchen mit.