Ganz konzentriert übten die Schüler diese Woche ihre Zirkusnummern. Foto: Caroline Leibfritz

Die Schüler der Steinenbergschule in Hedelfingen durften sich im Mai als Artisten in der Zirkusmanege versuchen – unter professioneller Anleitung einer Zirkusfamilie.

Hedelfingen - Sich einmal fühlen wie ein richtiger Zirkusartist, die Zuschauer beeindrucken und tosenden Applaus ernten. Dieser Wunsch ist für die Schüler der Steinenbergschule in dieser Woche Realität geworden. Sie lernten im Rahmen eines Kooperationsprojekts mit der Zirkusfamilie Hein, wie das Leben in der Manege funktioniert, wie man jongliert und zaubert und wie Ziegen dressiert werden. Am Dienstag- und am Mittwochabend, 12. und 13. Mai 2015, durften die Kinder das Gelernte dann ihren Eltern und der Öffentlichkeit präsentieren.

Insgesamt 160 Schüler zeigten ihr Können in der Manege der Schulturnhalle, darunter Grundschüler und Schüler der Vorbereitungsklasse. In ihren beiden Vorstellungen war alles zu sehen, was einen „echten“ Zirkus ausmacht – von Artistik und Jonglage über Zauberkunst und Clowns bis hin zur Taubenrevue und Ziegendressur.

Die Idee zum Projekt kam von einer Lehrerin

Auf die Idee, das Projekt an der Steinenbergschule zu initiieren, kam die Lehrerin Britta Fredericksen, die als Klassenlehrerin die Drittklässler unterrichtet. Sie kannte den Zirkus „Mabema Versaje“ der Familie Hein aus Karlsruhe, wo sie früher gearbeitet hat. „Ich fand die Kooperation damals so toll, dass ich dachte, so was müssen wir auch in Stuttgart machen“, erklärt Fredericksen. „Bei der Schulleitung und bei den Schülern stieß die Idee auch gleich auf Begeisterung.“

Mit der finanziellen Unterstützung des Schulvereins und einer örtlichen Firma stellte Fredericksen das Projekt auf die Beine. Jedes der 160 Schulkinder durfte sich aussuchen, welche Rolle es bei der Zirkusvorführung spielen will. Dabei, sagt die Lehrerin, habe man so gut wie alle Wünsche berücksichtigen können.

Artistik und Tierdressur unter Profi-Anleitung

Für die Tiershows hatte die Zirkusfamilie Hein Ziegen, Tauben und Meerschweinchen mit an die Schule gebracht. Unter der Anleitung der Profis konnten die Schüler ihre Zirkusnummern dann zwei Vormittage lang einstudieren. Welche artistischen Fähigkeiten in dieser kurzen Zeit entwickelt werden können, zeigten die Kinder dann bei ihrer anderthalbstündigen Show vor ihren Eltern und anderen Zuschauern.

„Durch den Zirkus können sich die Kinder beweisen – auch diejenigen, die in Deutsch oder Mathe vielleicht nicht so stark sind“, erklärt die Pädagogin. „Teilweise blühen hier Kinder, die sonst eher still sind, richtig auf.“ Bei einigen Schülern, so Fredericksen, habe sie bei den Proben auch bemerkenswerte artistische Fähigkeiten entdeckt.

Ob eines der Kinder später einmal im Zirkus arbeiten wird, bleibt abzuwarten. Für Britta Fredericksen und den Rektor der Steinenbergschule, Detlef Storm, ist aber eines klar: Das Zirkusprojekt war ein voller Erfolg. Und es soll auf jeden Fall irgendwann wieder stattfinden.