Die Jungs der 7b verkaufen Kuchen, damit Geld in die Kasse kommt. Foto: Jürgen Brand

Die Klasse 7b der GWRS Ostheim will in Rijeka in Kroatien einen Spielplatz für eine Waldorfschule bauen. Zurzeit sammeln die Schüler Geld für ihr Projekt, das auch als Unterrichtsthema in vielen ihrer Fächer auftaucht.

S-Ost - Marlon, Florian, Jetnis und Theo sind schwer beschäftigt. Jeder, der auch nur in ihre Nähe kommt, wird freundlich angesprochen: „Brauchen Sie noch Kuchen zum Kaffee?“ Und weil sie ihren kleinen Marktstand am Anfang der Jakob-Holzinger-Gasse aufgestellt haben, strategisch günstig zwischen BW-Bank-Filiale und Rewe-Markt am Ostendplatz, kommen an diesem Wochenmarkt-Freitag trotz der Hitze eine ganze Menge Menschen vorbei. Das ist für die vier Jungs, die 14 und 15 Jahre alt sind, wichtig. Nur so kommt Geld in die Kasse, nur so können sie ihr Spielplatz-Projekt auch finanzieren.

Alle Eltern sind einverstanden

„Die Lehrer haben das Projekt vorgeschlagen“, erzählt Marlon (15), wie alles Anfang des Schuljahres begann. Seine Klasse, die 7b der Grund- und Werkrealschule Ostheim, wird von Lydia Braxator (Deutsch, Englisch) und Simon Kirschner (Mathe, WZG) unterrichtet. Lydia Braxator war über den Verein Kukuk Kultur auf die Idee gekommen. Der Verein mit Sitz in Möhringen baut weltweit Spielplätze für und mit Kindern und Jugendlichen. „Das können die“, war die Deutsch-Lehrerin von Anfang an überzeugt. „Viel besser als Deutsch, Mathe oder Englisch.“ Der Verein schlug der Klasse ein Spielplatzprojekt für eine Waldorfschule mit Kindergarten in Rijeka in Kroatien vor. Kostenpunkt: 16 410 Euro insgesamt, inklusive Material, Transport, Versicherung – und Aufenthalt der Klasse mit 21 Schülern in Kroatien.

Bei aller Hoffnung auf möglichst viele Spenden war von Anfang an klar, dass die Eltern der Schüler ihren Teil beitragen mussten, genauer gesagt 150 Euro pro Schüler für die Reisekosten. „Alle Eltern haben bei einem Elternabend ihr Okay gegeben“, sagt Florian (14).

Thema in vielen Unterrichtsfächern

Das Projekt zieht sich inzwischen durch viele Unterrichtsfächer, egal ob Geografie oder Deutsch. Bevor es ans Spenden sammeln ging, gab es beispielsweise eine Art Sprachtraining, damit die Botschaft auch wirklich ankommt. Die Schüler besuchten Firmen im Stuttgarter Osten, sind bei Flohmärkten aktiv oder wie am Freitag beim Wochenmarkt. Aktuell sind mehr als 4600 Euro gespendet worden. Es bleibt also noch viel zu tun, bis es im Oktober für eine Woche zum Spielplatzbauen nach Rijeka geht. Informationen über das Projekt und die Nummer des Spendenkontos sind auf der Webseite der Klasse unter www.gwrs-ostheim-stuttgart.de zu finden.