Benjamin Mast (links), wissenschaftlicher Mitarbeiter der Universität Hohenheim, erklärt den Erstsemestern Jan-Philipp Brenneker und Lisa Burckgard sein Projekt. Foto: Liviana Jansen

In der Forschungsschnupperwoche bekommen angehende Agrarwissenschaftler bereits vor Semesterbeginn einen Eindruck vom wissenschaftlichen Arbeiten an der Universität Hohenheim. Als Fortsetzung im Bachelor-Studium gibt es das Projekt „Humboldt reloaded“.

Hohenheim - Welche Auswirkungen hat der Klimawandel auf die ökologische Landwirtschaft? Und mit welchen Strategien können Landwirte ihm entgegenwirken? Mit diesen und anderen Fragen beschäftigen sich diese Woche etwa 150 Erstsemester der Universität Hohenheim bereits vor Semesterbeginn.

In elf verschiedenen Projektgruppen können die angehenden Agrarwissenschaftler während der Forschungsschnupperwoche einen ersten Eindruck vom wissenschaftlichen Arbeiten an der Universität gewinnen und gleichzeitig schon einige ihrer neuen Studienkollegen kennenlernen. Die Ergebnisse aus den Projektgruppen werden am Ende der Woche den Kommilitonen präsentiert – auch eine Situation, die im Hochschulalltag immer wieder vorkommt. „Unsere Erfahrung aus dem Sommersemester hat gezeigt, dass die Studenten durch diese Woche vor allem die Angst vor dem Neuanfang Studium verloren haben“, erzählt der Bodenbiologe Christian Poll, der das Projekt mit betreut. „Es ist gut, schon vor dem Studium einen Eindruck zu bekommen, was einen erwartet und sich auf dem Campus auszukennen“, bestätigt Studienanfänger Jan-Philipp Brenneker. Doch die Forschungsschnupperwoche soll die Erstsemester auch zwanglos an die Forschung heranführen, wie die Prorektorin für Lehre, Iris Lewandowski, erklärt. Ihre Fortsetzung findet die Woche im Projekt „Humboldt reloaded“, in dem bereits während des Bachelor-Studiums in kleinen Teams erste Forschungsprojekte realisiert werden können. „Ziel ist es, den jungen Menschen die Möglichkeit zu geben, auszutesten, ob ihnen die Forschung liegt“, sagt Lewandowski. Mögliche Fehler in der Bachelor-Arbeit könnten durch die praktische Übung vermieden werden. „Denn stellen Sie sich vor, Ihnen liest jemand ein Kochbuch vor – wären Sie dann in der Lage, alle Gerichte zu Hause nachzukochen“, fragt sie. Genauso verhalte es sich in der Forschung.

Umgekehrt sei auch die Eigenmotivation der Studenten sehr viel größer, wenn sie beispielsweise statistische Methoden auf ein eigenes Projekt anwendeten, sagt Poll. „Man nimmt aber auch die Theorie leichter auf“, ergänzt der Projektkoordinator Rosario Pires. Das hat Lisa Burckgard auch in der Schnupperwoche beobachtet: „Ich habe zum ersten Mal wirklich eine Verknüpfung zwischen Klimawandel und Landwirtschaft hergestellt“, sagt die angehende Agrarbiologin. Sie könne sich nun durchaus vorstellen, später in der Forschung tätig zu sein.