Schüler vertiefen ihre naturwissenschaftlichen Kenntnisse. Foto: Michael Käfer

Vor dem Gustav-Stresemann-Gymnasium steht ein Lastwagen, der im Auftrag des Projekts Discover Industry durch Baden-Württemberg tourt. Die Schüler sollen Einblick in den Entstehungsprozess eines Industrieprodukts bekommen.

Schmiden - Wie viel Physik steckt eigentlich in einem Skateboard? Warum ist der Mathematikunterricht wichtig, wenn man später einmal Smartphones entwickeln möchte? Wie steuert man eigentlich einen Industrieroboter? Antworten auf diese und andere Fragen rund um die Naturwissenschaften gab es am Donnerstag im Inneren eines doppelstöckigen Lastwagens, der im Auftrag des Projekts Discover Industry seit April dieses Jahres durch Baden-Württemberg tourt.

100 Quadratmeter Ausstellungsfläche

26 Schüler der Klasse 7a des Schmidener Gustav-Stresemann-Gymnasiums (GSG) sowie ihre Lehrerinnen Roswitha Weber und Maren Baumbach waren – nach einer morgendlichen Inspektionsrunde ihres Rektors Marcus Vornhusen – die ersten, die pünktlich zur zweiten Schulstunde mitmachten. Auf rund 100 Quadratmeter Ausstellungsfläche geben fünf Mitmach-Stationen Einblick in den Entstehungsprozess eines Industrieprodukts. Von der Konstruktion und dem Entwickeln des Designs über die intelligente Produktion bis hin zur Logistik und dem Materialfluss im Unternehmen konnten die Schüler in Kleingruppen jede Menge auszuprobieren.

An der Station Robotik beispielsweise bewegt sich ein weißer Metallarm blitzschnell von einem Punkt zum anderen. Aufgabe der Gymnasiasten war es nun, dem Roboter klarzumachen, wie er trotz einiger Hindernisse am schnellsten seine Ziele erreicht. In die Steuerung müssen dazu wie im Mathematikunterricht Koordinaten eingespeichert werden.

Nachwuchs für die Naturwissenschaften gesucht

„Das Ziel ist, für die Naturwissenschaften zu begeistern und Nachwuchs zu gewinnen“, sagte Katinka Ballmann. Ebenso wie ihre Kollegen Nikolaus Bauer, Anton Gauder und Lea Frahm hat die Physik-Doktorandin ein naturwissenschaftliches Studienfach absolviert. Nach einer multimedial unterlegten Einführung in die Geschichte der industriellen Entwicklung stellten Anton Gauder und Lea Frahm die einzelnen Stationen vor. Nach dem Praxisteil folgte noch ein Abschlussquiz, bei dem es eine Yoda-Figur aus der Filmserie Star Wars zu gewinnen gab. Dabei konnten die GSG-Schüler den Herstellungsprozess der Figur hautnah miterleben, denn ein 3-D-Drucker produzierte den langohrigen Filmhelden innerhalb von einer Stunde.

Zwei Stunden dauert das Programm

Der Lastwagen von Discover Industry macht noch bis Freitag, den 2. Oktober, im Rahmen der zweiten Fellbacher Weltwochen vor dem GSG Station. Discover Industry ist ein Teil des 2008 begonnenen Projekts Coaching4future und findet im Auftrag der Baden-Württemberg Stiftung, des Arbeitgeberverbands Südwestmetall statt und hat die Arbeitsagentur als Partner. Insgesamt besuchen sechs Klassen des GSG das jeweils zweistündige Programm, das für angemeldete Schüler von der Klassenstufe 7 an vorgesehen ist und verschiedene Lernniveaus abdeckt.