In Waiblingen entsteht an der Rems eine begehbare Gebäudeskulptur vis-à-vis der Gelerie Stihl. Foto: Heyer &Miklautsch

Renommierte Architekten aus ganz Deutschland haben für die Kommunen der Remstal-Gartenschau Ausblicksbauwerke entworfen, die selbst zum Hingucker werden sollen. Wir stellen sie vor.

Remstal - Für die 2019 geplante interkommunale Gartenschau entlang der Rems haben namhafte Architekturbüros aus ganz Deutschland für jede der teilnehmenden Kommunen Ausblicksbauwerke entworfen, die selbst zum Hingucker werden sollen. Anbei ein Überblick über die 16 Stationen, deren Entwürfe und Modelle noch bis Sonntag, 14. Mai, im Röhm-Areal, Weilerstraße 6, in Schorndorf von jeweils 12 bis 20 Uhr begutachtet werden können.

Remseck Die Verbindung zwischen Land und Wasser soll das Badehaus-Ensemble am Remsstrand betonen. Entworfen worden ist es von dem Frankfurter Architekturbüro Christoph Mäckler. Die fünf Badehäuser sind mit Umkleidekabinen ausgestattet, sie sollen als Besuchersteg, Kunstort und Schutzraum dienen.

Waiblingen In Waiblingen wird das „Haus am Wasser“ auf der Schwaneninsel stehen, vis-à-vis der Galerie Stihl. Die begehbare Gebäudeskulptur sei eine zeitgenössische Interpretation der klassischen Hausform mit Satteldach, die sich auflöst und zerfließt, sagen die Urheber vom Berliner Architektenbüro Jürgen Mayer H. und Partner. Aus einer Scheibe zerfällt der Bau von innen nach außen in einzelne Puzzlesteine, die Sitzelemente bilden.

Fellbach Ein „Belvedere“ mit Panoramablick soll der pergola-artige Pavillon in den Weinbergen am Kappelberg werden. Die Dachstruktur des „feinen Veranstaltungsortes“ besteht aus Stahlelementen, die ein Fachwerk auf schlanken Stützen bilden. Ersonnen hat den „Ort zum Ausruhen, Aussicht genießen oder sich verlieben“ das Berliner Büro Barkow Leibinger.

Kernen Am höchsten Punkt des Hügels wird oberhalb von Stetten das „Wengert Häuschen“ stehen, entworfen von den Berliner Architekten Kühn Malvezzi. Es ist ein auf wesentliche Elemente reduzierter Bau mit einem Rahmen aus Lärchenholz. An der Talseite laden Sitzstufen zum Verweilen ein. Im anschließenden Parcours führt ein Pfad zu vier Gärten.

Korb Das Plateau oberhalb von Kleinheppach, unter dem sich der Trinkwasserhochbehälter befindet, war eine Herausforderung für das Studio Rauch aus München. Auf dem Speicher darf nicht gebaut werden, zudem gibt es ein kleines Zugangshäuschen. Die Architekten haben das Problem gelöst, in dem sich ihr Turm über das Eingangsgebäude stülpt. Über zwei Treppen gibt es einen Zugang zum Aussichtsraum im Dachgeschoss. Die Fassade bildet ein Spalier aus Holzlatten.

Weinstadt Auf der so genannten Birkelspitze, einer Halbinsel zwischen Rems und der Mündung des Haldenbaches, soll das Kaminhaus des Büros su und z Architekten gebaut werden. Angelehnt an die Tradition der Fachwerkhäuser soll es an die Dörfer und die Gebräuche der Region erinnern. Das Haus wird aus flüssigem Beton gegossen und soll mit Sitzplatz und Feuerstelle ein Rastplatz sowie Veranstaltungsort sein.

Remshalden Das Büro Schulz und Schulz hat einen Rosenpavillon entworfen – passend zu dem Rosengarten, der oberhalb des Schauweinbergs zwischen Grundbach und Geradstetten gepflanzt wird. So erinnert das Dach an eine Rosenblüte. Der Pavillon der Leipziger Architekten soll einen Rundumblick in die Landschaft ermöglichen. Die fünfeckige Stahlkonstruktion will die Gemeinde auch für Trauungen nutzen.

Winterbach In den Streuobstwiesen unterhalb des Engelbergs hat das Münchener Büro Burger Rudacs Architekten einen Monopteros geplant. Der knapp acht Meter hohe Rundbau mit Säulen soll auf einer grasbewachsenen Erhebung stehen. In die Mitte des Monopteros führt eine kreisförmige Stufenanlage, die durch fünf sternförmig angeordnete Trennwände unterteilt ist. Der Bau soll aus Weißbeton bestehen.

Schorndorf Über dem Grafenberg soll künftig ein weithin sichtbares Prisma schweben. Die Frankfurter Architekten Schneider und Schumacher stellen sich eine Holzkonstruktion vor, die nach vorne zuläuft und auf den Turm der Schorndorfer Stadtkirche ausgerichtet ist. Dank der weißen Beschichtung soll diese Landmarke im großen Umkreis sichtbar sein, im Inneren soll eine rote Farbe Intimität und Wärme erzeugen.

Urbach In Urbach ist an einem Panoramaweg am Gänsberg über dem Ort ein schlank aufstrebender Holzturm geplant. Die Frankfurter Architekten Achim Menges und Jan Knippers möchten einen hoch aufragenden Orientierungspunkt schaffen, der aus Holz in Leichtbauweise erstellt wird. Am Fuß des Turms soll ein überdachter Platz entstehen, für eine Reliefplatte der Landschaft, die schon jetzt am Aussichtspunkt montiert ist.

Plüderhausen Oberhalb der Gemeinde, kurz vor dem Waldrand, wurde eine Hochzeitswiese angelegt, an welcher Brautpaare seit Mitte der 1990er-Jahre Bäume pflanzen. Dort soll ein kapellenartiges Objekt entstehen. Der Bonner Architekt Uwe Schröder schafft für diesen Ort einen Hochzeitsturm. Von einem Raum am Spitzbogen aus bieten sich nicht nur prächtige Ausblicke, das Gebäude ist auch eine schöne Kulisse für Hochzeitsfotos.

Ostalbkreis In Lorch wird ein Turm an der Klostermauer eingehäkelt und so zur weißen Station – eine Idee des Münchner Büros Hild und K Architekten. Für Schwäbisch Gmünd hat das Münchner Büro Florian Nagler am Aussichtspunkt Lindenfirst eine neue Plattform entworfen. In Böbingen plant das Berliner Büro Staab Architekten ein weißes Fenster, das im neuen Bürgerpark an Bäumen hängen soll. Für Mögglingen schafft das Berliner Büro Brandlhuber+ eine Freiheitsstatue, die für die Ortsumfahrung wirbt. Und nahe des Remsursprungs bei Essingen will das Stuttgarter Büro Harris und Kurle eine weiße Treppe schaffen, die einen Wanderweg erschließt.