Dass der VfB derzeit Zweitligist ist, stehe einer Ausgliederung nicht im Wege, so Häussermann. Foto: dpa

Ein Finanzexperte erklärt, warum er die Ausgliederung der Profiabteilung des VfB für notwendig hält – und worauf der Verein dabei achten sollte.

Stuttgart - Die Ausgründung der Profiabteilung des VfB Stuttgart in eine Aktiengesellschaft (AG) ist nach Ansicht des Finanz- und Sportexperten Roland Häussermann eine wichtige Voraussetzung für die sportliche Weiterentwicklung des Vereins. Die Aktiengesellschaft bringe „Geld, das der Verein in seine Zukunft investieren kann, ohne dass er seinen bestimmenden Einfluss verliert“, sagte Häussermann im Interview mit unserer Zeitung. Ohne einen solchen Schritt werde der Verein früher oder später an „harte Grenzen stoßen“.

Dass der VfB derzeit Zweitligist ist, stehe einer Ausgliederung nicht im Wege, so Häussermann, der bei der Stuttgarter Unternehmensberatung EY unter anderem für die Sportbranche zuständig ist. Beim Einstieg eines Investors spiele zwar der Aspekt eines schnellen Wiederaufstiegs eine Rolle – allerdings sei die Ausgründung „unabhängig von der Beteiligung eines Investors wichtig für den Verein“.

Investor muss Einfluss des Vereins nicht schmälern

Zur Kritik, der Verein gebe bei einem späteren Einstieg von Investoren die Kontrolle über das Profigeschäft aus der Hand, sagte Häussermann, mit den 75,1 Prozent, die der VfB auf jeden Fall behalten wolle, könne er „nahezu alle wichtigen Entscheidungen allein treffen“. Auch könne geregelt werden, dass ein Weiterverkauf der Aktien an einen anderen Investor nur mit Zustimmung des Vereins möglich ist.

Die Ausgründung in eine Aktiengesellschaft biete gegenüber Anleihen, wie sie Schalke 04 begibt, den Vorteil, dass die Investoren Eigen- statt Fremdkapital einbringen. Damit stehe das Geld dauerhaft zur Verfügung. Auch müsse der Verein keinen Zins zahlen, sondern könne entscheiden, einen Überschuss wieder in der AG zu investieren. Für Daimler als Investor bringe ein Einstieg dann zwar keine Dividende, aber die Aussicht auf eine „emotionale Rendite“.

VfB Stuttgart - 2. Bundesliga

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