Verdi zieht im Tarifstreit mit den privaten Busunternehmen die Zügel an. Foto: dpa

In einer Urabstimmung sprechen sich über 98 Prozent der Verdi-Mitglieder für unbefristete Streiks bei den privaten Busunternehmen aus. Nach den Sommerferien soll es losgehen.

In einer Urabstimmung sprechen sich über 98 Prozent der Verdi-Mitglieder für unbefristete Streiks bei den privaten Busunternehmen aus. Nach den Sommerferien soll es losgehen.

Stuttgart - Nach den Sommerferien drohen im Südwesten unbefristete Streiks im Busverkehr. In Betrieben des privaten Omnibusgewerbes haben sich mehr als 98 Prozent der Verdi-Mitglieder in einer Urabstimmung für einen Arbeitskampf ausgesprochen, um Tarifforderungen durchzusetzen, wie die Gewerkschaft am Mittwoch in Stuttgart mitteilte.

Hintergrund ist ein monatelanger Tarifstreit zwischen der Gewerkschaft und den Arbeitgebern, der in den vergangenen Wochen in mehreren Städten im Südwesten zu Warnstreiks geführt hatte. „Sollte es bis Mitte September kein Entgegenkommen der Arbeitgeber geben, drohen dann auch längere Arbeitsniederlegungen“, hieß es bei Verdi.

Um unbefristete Streiks zu verhindern, will der Omnibusverband WBO Verdi in den Ferien Gespräche und Verhandlungen anbieten. Zugleich reagierte der WBO entwarnend: Verdi habe in der Vergangenheit den Eindruck erzeugt, dass flächendeckend gesreikt würde. Von den 5000 Mitarbeitern in rund 400 Betrieben im Land seien aber nur wenige in der Gewerkschaft organisiert, sodass es immer die gleichen, wenigen Betriebe waren, in denen die Arbeit niedergelegt wurde.

Tarifverhandlungen zwischen Verdi und den Arbeitgebern waren vor eineinhalb Wochen gescheitert. Die Gewerkschaft fordert für die Beschäftigten eine Gehaltserhöhung von einem Euro pro Stunde und eine monatliche Nahverkehrszulage. Die Arbeitgeber halten an ihrem Angebot von 4,6 Prozent mehr Lohn für die nächsten zwei Jahre fest.