Die Präventionswoche soll junge Menschen davon abhalten, gewalttätig zu werden. Ins Leben gerufen worden war die Veranstaltungsreihe in den 1990er Jahren. Foto: Archiv Weingand

Die Sucht- und Gewaltpräventionswoche Body & Soul ist von der Stadt mit dem Preis „Partner für Sicherheit“ ausgezeichnet worden. Die Veranstaltungsreihe, die es seit den 1990er Jahren gibt, soll künftig auf neue Beine gestellt werden.

Zuffenhausen - Große Freude bei den Machern der Sucht- und Gewaltpräventionswoche „Body & Soul“. Die Veranstaltungsreihe hat den Stuttgarter Präventionspreis „Partner für Sicherheit“ gewonnen. Zwölf Projekte waren eingereicht worden. Der erste, mit 1500 Euro dotierte Preis geht nach Zuffenhausen.

„Die Auszeichnung kam überraschend“, sagt Alexandra Grotz, die die Präventionswoche seit einigen Jahren organisiert und die für die Mobile Jugendarbeit Zuffenhausen arbeitet. Ins Leben gerufen worden war die Veranstaltungsreihe, bei der Heranwachsende auf die Gefahren von Drogen, Sucht und Gewalt hingewiesen werden, in den 1990er Jahren. Zwischen 2007 und 2010 gab es eine Pause, 2011 ist das Projekt dann wiederbelebt worden. Seit 2014 gibt es ein neues Konzept: Fast alle Veranstaltungen sind nun direkt an die teilnehmenden Schulen gebunden, öffentlich sind Auftakt und Abschluss der Reihe. Grundsätzlich geht es den Machern von der Handlungsfeldkonferenz Zuffenhausen und vom Arbeitskreis (AK) Sucht- und Gewaltprävention darum, Aufklärung ohne erhobenen Zeigefinger zu betreiben.

Die 1500 Euro Preisgeld sollen direkt in das Projekt fließen. „Das Geld können wir sehr gut brauchen“, sagt der Präventionsbeamte Werner Mast, der auch zweiter Vorsitzender des AK Sucht- und Gewaltprävention ist. 3000 bis 5000 Euro brauche man, um das einwöchige Programm auf die Beine zu stellen. Mast freut sich, dass die gemeinsame Präventionsarbeit Anerkennung findet und betont, dass sie zu einem spürbaren Rückgang der Jugendkriminalität führe. Seitens des Bezirksrathauses ist Karin Buschkühl mit in das Projekt eingebunden. „Zuffenhausen hat stuttgartweit eine Vorbildrolle bei der Präventionsarbeit“, sagt die stellvertretende Bezirksvorsteherin.

Stuttgartweites Vorbild bei der Präventionsarbeit

Diese Meinung hat die Jury des Preisgerichts (Ordnungsbürgermeister Martin Schairer, Polizeipräsident Franz Lutz, Klaus Thomas, Vorsitzender des Fördervereins Sicheres und Sauberes Stuttgart, Immo Dehnert, Pressesprecher der Wüstenrot & Württembergische AG, die die Preisgelder stiftet) bestätigt. „Sicherheit ist ein Gut, ohne das eine Stadtgesellschaft nicht funktionieren kann. Nach der Kriminalitätsstatistik ist Stuttgart eine der sichersten Großstädte in Deutschland“, sagte Oberbürgermeister Fritz Kuhn bei der Preisverleihung am Montag dieser Woche. Wichtig sei dabei neben der Polizei auch das Engagement von Bürgern, Vereinen, Schulen und Kirchen. Um es zu würdigen, sei 2010 der Präventionspreis als Teil der Stuttgarter Sicherheitspartnerschaft ins Leben gerufen worden. Ordnungsbürgermeister Schairer erläuterte, dass die Sicherheitspartnerschaft 1997 begonnen habe. 20 Jahre später könne er mit Freude feststellen, dass die Sicherheitsarbeit in der Stadt durch die gute Vernetzung hervorragend laufe. „Präventionsarbeit ist ein wesentlicher Bestandteil polizeilicher Arbeit. Der Erfolg spiegelt sich in den sinkenden Fallzahlen der Polizeilichen Kriminalstatistik wider“, sagte Franz Lutz. Klaus Thomas betonte, dass die beim Präventionspreis vorgestellten Projekte eindrucksvoll den breiten gesellschaftlichen Konsens dokumentierten und den Zusammenhalt zwischen öffentlichen Institutionen und Privatinitiativen sowie das große Bürgerengagement unter Beweis stellen würden.

Auch wenn die Präventionswoche in den vergangenen Jahren erfolgreich verlaufen ist, machen sich die Organisatoren Gedanken um deren Zukunft. Momentan, so ist aus ihren Reihen zu hören, befände man sich sozusagen in Klausur. „Wir machen auf jeden Fall weiter. Die Frage ist wie“, sagt Alexandra Grotz. Es müssten ganz grundsätzliche Fragen geklärt werden: Welche Schulen sollen im Boot sein, welche Themenbereiche werde angeschnitten, können weitere Institutionen wie beispielsweise die katholische Kirche oder die islamische Gemeinde, für die Mitarbeit gewonnen werden? Wie es auch immer weiter gehen wird, die Organisatoren haben zwei grundsätzliche Wünsche: mehr personelle Unterstützung sowie eine noch bessere Kooperation mit den Schulen.