Viele Jugendliche werden Opfer von Cyber-Mobbing. Dass man Konflikte auch anders lösen kann, soll die Präventionswoche zeigen. Foto: dpa

Bei der Präventionswoche „Body & Soul“ sollen Kinder und Jugendliche über die Gefahren von Drogen, Gewalt und Alkohol aufgeklärt werden. Vor allem verbale und körperliche Gewalt und Schulen sowie Mobbing über soziale Netzwerke sind immer größer werdende Problemfelder.

Zuffenhausen/Rot - Auch in diesem Jahr wird es in Zuffenhausen und Rot wieder eine Sucht- und Gewaltpräventionswoche geben. Unter dem Motto „Body & Soul“ sollen Heranwachsende von Montag, 17. Oktober, bis Freitag, 21. Oktober, über die Gefahren von Alkohol, Drogen und Gewalt aufgeklärt werden. Die Veranstaltungsreihe hat mittlerweile Tradition. Etwas wird anno 2016 allerdings anders sein als bisher: Es ist genug Geld in der Kasse, um beim Programm keinerlei Kompromisse eingehen zu müssen.

„Wir können alles anbieten, was wir wollen“, sagt Nicole Schubert, die sich beim Arbeitskreis Sucht- und Gewaltprävention um die Finanzen kümmert. Dass die Kasse heuer so gut gefüllt ist, hat ganz besondere Gründe: Beim Ehrenamtspreis der Stadt Stuttgart belegte das Projekt den dritten Platz und gewann damit 3000 Euro, dazu kommen weitere 1000 Euro Preisgeld vom Ehrenamtspreis „Helferherzen“ (wir berichteten). Zudem zeigten sich auch Spender und Sponsoren ziemlich großzügig. Die gut gefüllte Kasse stellt bereits jetzt sicher, dass dieses Jahr auf jeden Fall wieder eine Dokumentation über die Veranstaltungsreihe erstellt werden kann. Vergangenes Jahr stand dies lange auf der Kippe. Mittels der Broschüre kann unter anderem bei potenziellen Sponsoren geworben werden – die nach wie vor gesucht werden.

Zum ersten Mal wird 2016 die Ernst-Abbé-Schule mit im Boot sein, damit erhöht sich die Zahl der teilnehmenden Lehranstalten auf insgesamt acht. Damit, das erläutert Anne Kunz, Teamleiterin der Mobilen Jugendarbeit in Zuffenhausen und Rot, seien nun alle weiterführenden Schulen im Bezirk mit dabei. Mehr als 30 Veranstaltungen stehen auf dem Programm. Die Bandbreite reicht dabei von Workshops für gesunde Ernährung oder Entspannungsübungen über den Besuch bei der Drogenberatungsstelle Release oder im Aktivpark Bergheide bis hin zu einem Gespräch mit einem Staatsanwalt. Ein Schwerpunkt wird in diesem Jahr auf dem Themenbereich Selbstverteidigung/Stärkung des Selbstwertgefühls liegen. „Die Kinder sollen lernen, wie man ohne Eskalation einen Konflikt lösen kann“, sagt Kunz. Mobbing in sozialen Netzwerken nehme immer weiter zu, ebenso wie verbale und körperliche Gewalt an Schulen. Davon wären auch Realschulen und Gymnasien betroffen, da sich mit dem Wegfall der Grundschulempfehlung das Klientel geändert habe. Eines ist für Kunz klar: Das Thema Prävention sollte nicht nur eine Woche im Fokus stehen, sondern müsse regelmäßig im Unterricht aufgegriffen werden.

Die Organisatoren kommen an ihr personelles Limit

Die organisatorischen Fäden der Präventionswoche laufen bei Alexandra Grotz von der Mobilen Jugendarbeit Zuffenhausen und ihrem Kollegen Chris Cuthbertson von den Roter Mobilen zusammen. Vor dem Hintergrund, dass die Teilnehmerzahl zugenommen hat (2015 waren rund 700 Schülerinnen und Schüler dabei, heuer werden es wohl mehr als 800 sein), ist die Personaldecke sehr dünn. „Wir kommen an die Grenze dessen, was wir organisieren können“, sagt Nicole Schubert. Deshalb müsse man das Konzept an den immer größer werdenden Zuspruch anpassen. Auch künftig solle es auf jeden Fall eine Präventionswoche geben. Wie und in welchem Rahmen, darüber werde man sich in den kommenden Monaten Gedanken machen.

Eingerahmt wird die Woche von einer öffentlichen Auftakt- und einer öffentlichen Abschlussveranstaltung. Der Auftakt erfolgt am Montag, 17. Oktober, um 9.30 Uhr in der Stadtbibliothek an der Burgunderstraße 32. Die Abschlussveranstaltung findet von 9.30 Uhr an am Freitag, 21. Oktober, auf dem Bahnhofsvorplatz (bei schlechtem Wetter in der Stadtteilbibliothek) statt.