Kunden klagen, sie müssten teils 15 Minuten warten, bis sie ihr Paket am Postschalter abgeben können. Foto: Fritzsche

In der Postfiliale an der Plieninger Garbe müssen die Kunden teils lange Wartezeit in Kauf nehmen, um ihre Briefe oder Päckchen abzugeben. Das sorgt bei vielen für Unverständnis. Einige der Kunden halten die Post für zu klein.

Plieningen - Es ist ein häufiges Bild, das sich auch an diesem Mittag wieder an der Plieninger Postfiliale gegenüber der Stadtbahn-Haltestelle bietet: Kunden stehen mit Päckchen, Abholscheinen oder Briefen bis vor die Tür und warten, bis sie dran sind – hier ist Geduld gefragt.

Bereits zehn Kunden stehen in der Schlange des kleinen sogenannten Postbank Finanzcenters. Alle sind sichtlich genervt. Einige schauen immer wieder auf ihre Armbanduhr. Ein Student der Universität Hohenheim, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen möchte, erzählt, dass er seine Päckchen und Pakete nicht annehmen kann, wenn er in der Uni ist. Deswegen liegt bei ihm dann ein Abholschein im Briefkasten. Diesen kann er in der Postfiliale gegen sein Päckchen tauschen. „Manchmal steht man hier bis zu 15 Minuten“, sagt der junge Mann. Oft gebe es Verständigungsschwierigkeiten zwischen Postbeamten und ausländischen Studenten.

Warteschlangen und immer wieder Warteschlangen

Auch die Apothekerin von nebenan bestätigt die langen Schlangen vor der Filiale. „Oft kommen die Leute dann noch zu uns und ärgern sich richtig über die Wartezeit“, sagt sie. Auch an einem anderen Morgen ist die Situation nicht anders: Mehr als zehn Kunden stehen in der Filiale Schlange: Peter Franz wohnt in Plieningen. Er ist zwar nicht häufig Kunde der kleinen Filiale, aber er gehe oft vorbei und sehe die Leute warten. „Die Postfiliale ist einfach viel zu klein“, sagt Franz. An diesem Montagmorgen muss er einen Brief per Einschreiben verschicken und wartet mehr als zehn Minuten bis er ihn abgeben kann.

„Die Mitarbeiter hier sind sehr freundlich“, lobt Irmgard Weller. Die Vaihinger Post sei für sie zwar näher, aber sie fahre lieber nach Plieningen. „In Vaihingen wartet man auch oft, und es gibt genauso wenig Parkplätze.“ Zudem sei in Plieningen das Personal viel netter und die Beratung sei dort besser.

Matthias Schmidt ist an diesem Morgen schon um 8.30 Uhr vor der Post gestanden und hat gewartet, bis sie um 9 Uhr aufgemacht hat. „Als ich gekommen bin, haben bereits fünf oder sechs Leute gewartet“, sagt er. Er bemängelt das Platzproblem und die Öffnungszeiten. „Dass die Post am Mittwochmittag geschlossen ist, ist einfach nicht mehr zeitgemäß“, sagt er.

Der Grund sei die Krankheit eines Mitarbeiters

Die Postbank, die für die Filiale am Wollgrasweg zuständig ist, wusste von diesem Problem bisher nichts. Die langen Wartezeiten begründet Sprecherin Iris Laduch-Reichelt mit der Krankheit eines Mitarbeiters. Nachdem bereits eine Aushilfskraft eingestellt wurde, soll nun eventuell noch eine zweite gesucht werden. Die Öffnungszeiten sollen überprüft und bei Bedarf angepasst werden. „Eine Schließung oder ein Umzug der Filiale kommt auf keinen Fall infrage“, sagt Laduch-Reichelt. Bis die Sache geklärt sei, bittet sie die Kunden um Geduld und wenn möglich, auf eine andere Filiale auszuweichen.

Eine Alternative zur Filiale an der Garbe ist der Haus- und Gartenmarkt „Beim Rudi“ an der Filderhauptstraße, der ebenfalls Briefe und Pakete annimmt. „Vielen ist die Wartezeit einfach zu lange“, sagt der Eigentümer Rudi Schad. Manche, die das Warten leid wären, kämen zu ihm. Eine weitere Möglichkeit gibt es in Birkach: Das Geschäft TK Bodenbeläge an der Birkheckenstraße hat einen Post-Schalter.