Erika Porten hat regelmäßig Ausstellungen in der Heimatstube im Dachgeschoss des Alten Pfarrhauses organisiert. Foto: Schüler

Die Vorsitzende des Heimatkreises Erika Porten tritt von ihrem Amt zurück. Sie hofft, dass nun mehr junges Blut in den Verein kommen wird.

Weilimdorf - Fast 14 Jahre lang hat Erika Porten den Heimatkreis Weilimdorf geleitet, nun möchte sie sich vom Amt der Vorsitzenden zurückziehen. Bei der Jahreshauptversammlung am Montag, 23. März, werde sie sich nicht mehr zur Wahl stellen, kündigt die 73-Jährige an. Ihr Herz hänge nach wie vor an dem Verein, doch gesundheitliche Gründe machten diesen Schritt nötig.

Erika Porten hofft auf junges Blut im Verein

So sehr Erika Porten ihren Rücktritt bedauert, so sieht sie doch auch eine Chance für den Verein darin. Sie hofft, dass sich gleich mehrere Aktive finden, die den Vorstand verjüngen und die Organisation künftig gemeinsam schultern. „Neue Besen kehren gut“, sagt sie und lacht. Ihr Wunsch ist, dass ein jüngerer Vorstand vermehrt neue Medien in die Vereinsarbeit einbindet. Zwar hat Porten sich auch selbst in das Gestalten von Power-Point-Präsentationen und andere Computerprogramme eingearbeitet, „aber die Entwicklung geht so schnell. Ich bin nicht mehr auf dem Laufenden“, sagt sie. Über eine gute Mediendidaktik könnten vielleicht mehr Kinder und Jugendliche in die Heimatstube gelockt werden – ein Klientel, das Porten sehr wichtig ist. „Oft war ich erstaunt, was die alles schon über die Geschichte gewusst haben“, sagt sie.

Einen Schwerpunkt ihrer Vereinsarbeit legte Porten zum einen auf das jährlich erscheinende Heimatblatt, in dem sie verschiedene Geschichtsthemen mit Bezug zu Weilimdorf in lesefreundlicher Form und mit ansprechendem Bildmaterial aufarbeitete. Genauso viel Freude bereiteten ihr aber auch die Ausstellungen in der Heimatstube im Dachgeschoss des Alten Pfarrhauses, die sie regelmäßig organisierte. „Es war eine Herausforderung, in dem kleinen Raum etwas auf die Beine zu stellen“, sagt sie. Ihre Aufrufe in der Weilimdorfer Bevölkerung, auf dem eigenen Dachboden zu wühlen und Exponate mit Ortsbezug zu einer Ausstellung beizutragen, waren oft sehr erfolgreich. So gelang es Porten, historische Themen auf eine lokale Ebene herunterzubrechen. Dabei griff sie zeitlich gesehen die ganze Bandbreite auf, von der Jungsteinzeit um 5500 vor Christus bis zur jüngeren Geschichte des vergangenen Jahrhunderts. Ihre persönliche Lieblingsausstellung war anlässlich des 25-Jahr-Jubiläums des Vereins, als hundert Jahre alte Ansichtskarten gezeigt wurden.

Geschichtliches war schon in der Jugend ihr Steckenpferd

„Mir war es immer wichtig, Geschichten, die das kleine Dorf früher bewegt haben, aufzuzeigen“, sagt Porten über ihr ehrenamtliches Engagement. Ihr historisches Wissen hat sich die gelernte medizinisch-technische Assistentin autodidaktisch angeeignet. Schon als Jugendliche interessierte sie sich für Geschichte und träumte von einem entsprechenden Studium. Nicht träumen lassen hätte sich die gebürtige Hessin damals wahrscheinlich, dass sie eines Tages schwäbische Geschichte aufarbeiten würde. In die Wahlheimat Weilimdorf zog sie zusammen mit ihrem Mann im Jahr 1973. Längst ist ihr Weilimdorf zur neuen Heimat geworden – und mit Sicherheit kennt sie die örtliche Geschichte besser als mancher hier Geborene.

An Arbeit wird es auch einem neuen Vorstand nicht ausgehen, ist sich Porten sicher: „Es gibt noch so viel zu tun und zu entdecken im Archiv.“ Wenn gewünscht, wolle sie sich gerne auch künftig noch in den Heimatkreis einbringen – aber eben aus der zweiten Reihe.