Da die Fliesen für den Schulhof später als geplant geliefert werden, verzögern sich die Bauarbeiten. Foto: Bernd Zeyer

Noch bis Ende 2019 sind Bagger, Baumaschinen und Arbeiter Gast am Ferdinand-Porsche-Gymnasium. Die Schule wird für mehr als sieben Millionen Euro saniert, Schüler und Lehrer müssen mit einigen Einschränkungen zurecht kommen.

Rot - Wer momentan ins Ferdinand-Porsche-Gymnasium (FPGZ) möchte, hat es nicht leicht: Bagger, Baumaschinen und Erdhügel bestimmen die Szenerie, der Weg in die Schulgebäude führt entweder durch den Schmutz oder über Umwege – oder beides. Schüler und Lehrer sind genervt und müssen mit einigen Einschränkungen leben. Grund sind umfangreiche Sanierungen.

„Im Schulhof geht es nicht voran“, sagt Rektorin Carmen Nasse und meint damit die riesige Baustelle, die sich im Innenhof auftut. Nasse leitet das Gymnasium an der Haldenrainstraße erst seit Schuljahresbeginn und wurde vor vollendete Tatsachen gestellt. Dass umfangreiche Sanierungsarbeiten anstehen, wusste sie nicht (wir berichteten). Umso schwerer tut sie sich, mit der schwierigen Situation zu Recht zu kommen. Nicht nur, dass sie neu an der Schule ist, nach dem Wechsel des stellvertretenden Schulleiters Kai Salmen nach Ostfildern fehlt Nasse auch ein Stellvertreter, der ihr entlastend zur Seite steht. Grundsätzlich, das betont Nasse, sei sie sehr dankbar für die Sanierung, die eine große Chance biete. Aber: „Es ist ein gewaltiger Kraftakt und eine lange Durststrecke.“

Die angespannte Lage auf dem Bausektor sorgt für Verzögerungen

Dass die Arbeiten im Schulhof nicht vorankommen, liegt laut Nasse daran, dass die für den Belag benötigten Fliesen erst einige Wochen später als geplant geliefert werden können. Schuld daran sei die angespannte Situation in der Baubranche, sowohl Arbeiter als auch Material seien knapp. Das bestätigt auch das Schulverwaltungsamt: Die knappe Personaldecke der Firmen, so heißt es auf eine Anfrage der Nord-Rundschau, führe aktuell zu circa drei Wochen Verzögerung. Nach gegenwärtigem Stand solle der Schulhof, dessen Umbau 300 000 Euro kostet und mit dem im Sommer begonnen worden war, Ende 2017 fertig werden. Dieser Zeitplan gilt ähnlich auch für die 340 000 Euro teure Sanierung der Toiletten, die Ende November wieder einsatzbereit sein sollen. Momentan können die Klos in den Gebäuden nicht genutzt werden, Schüler und Lehrer müssen auf WC-Container ausweichen.

Wenn diese Arbeiten erledigt sind, geht es freilich erst richtig los: Im April 2018 ist der Fachklassenbau an der Reihe. Als Sanierungszeit sind anderthalb Jahre vorgesehen, die Gesamtkosten werden mit 6,7 Millionen Euro beziffert. Der Unterricht wird in dieser Zeit in acht Containern stattfinden. Nicht gerade erleichtert wird die Sache dadurch, dass im Frühjahr 2018 das schriftliche Abitur ansteht. „Das alles wird organisatorisch eine große Herausforderung“, blickt Nasse besorgt in die Zukunft. Momentan leide der Unterricht noch nicht unter den Arbeiten, ob das von April an so bleibt, darüber möchte sie sich lieber noch keine Gedanken machen. Über andere Dinge hingegen schon: „Mir ist flächendeckendes WLAN lieber als Waschbecken in den Klassenzimmern, die sowieso nicht benutzt werden“, sagt Nasse. Auch mit Kreidetafeln könne man im Zeitalter der Digitalisierung wenig anfangen, stattdessen wünscht sich die Rektorin moderne weiße Tafeln, die auch als Projektionsfläche für Beamer dienen können. „Pädagogik braucht Ausstattung“, lautet ihr Credo. Deshalb müsse das Gymnasium so saniert werden, dass es zukunftsfähig sei.