Von Hand müssen nun mehr als 50 Autos auf Hochglanz gebracht werden. Foto:  

Vermutlich wegen eines technischen Defekts ist aus einem Silo auf der Porsche-Baustelle in Zuffenhausen ein Zement-Kalk-Gemisch ausgetreten. Ein Autohaus in der Nachbarschaft hat nun mit den Folgen zu kämpfen.

Stuttgart - Vor einem Tag der offenen Tür Fahrzeuge und Ausstellungshalle auf Hochglanz bringen, das ist an und für sich nichts Ungewöhnliches für ein Autohaus. Die Firma Stöffler in Zuffenhausen hat aber einen erhöhten Reinigungsaufwand gehabt, um am Samstag ihre Kunden und Gäste im passenden Ambiente begrüßen zu können. Am Donnerstag war nach einem Arbeitsunfall eine Wolke über das Betriebsgelände gezogen. Wohl wegen eines Überdrucks in einem Silo, der aus noch ungeklärter Ursache entstanden war, wurde ein Kalk-Zement-Gemisch durch eine Wartungsluke in die Umgebung geblasen.

Die Fahrzeuge müssen mehrmals von Hand abgewaschen werden

„Das war wie eine große, dunkle Wand, die auf uns zukam“, schildert Monika Bär, die Geschäftsführerin des Autohauses Stöffler, wie ihre Mitarbeiter in der Mittagspause von der Wolke überrascht wurden. Etwa 50 bis 60 Autos seien von dem Staub überzogen worden. Verletzt habe sich niemand der Kollegen. „Man hat uns gesagt, dass es nicht gesundheitsgefährdend sei. Manche hatten ein Kratzen im Hals oder tränende Augen“, schildert die Chefin. Die Autos, die vor dem Geschäft und in der Halle standen, müssen nun mehrfach abgewaschen werden. „Man muss das mit viel Wasser abspülen“, erläutert Monika Bär. Ob der Lack unter der Dreckschicht Schaden genommen habe, stehe noch nicht fest. „Zum Glück standen die Autos in der Halle, die am Donnerstag auszuliefern waren. Die haben sehr wenig abbekommen“, fügt sie an. Sollten nach mehreren Waschgängen von Hand noch matte Stellen auf den Autos bleiben, und sollten sich diese durch Polieren nicht entfernen lassen, müssten die Fahrzeuge schlimmstenfalls neu lackiert werden. „Das ist dann halt so, der Schaden wird aber reguliert. Es waren schon Leute von Porsche bei uns, die gesagt haben, wir sollen ihnen alle Rechnungen schicken, sie kümmern sich darum“, sagt Monika Bär.

Porsche baut auf dem Grundstück zurzeit die Hallen, in denen die Montage des Elektroporsches untergebracht werden soll, erläutert ein Sprecher des Unternehmens. Die Haftung liege wohl bei der Baufirma, der gehöre auch der defekte Behälter. Zur Schadenshöhe können weder Porsche noch das Autohaus bislang etwas sagen. Bei Porsche wurden keine Neuwagen in Mitleidenschaft gezogen, dafür aber Fahrzeuge von Mitarbeitern, die in der Nähe geparkt waren.

Bei der Baufirma Leonhard Weiss laufe noch die Aufarbeitung des Unfalls. In der kommenden Woche erwarte man erste Untersuchungsergebnisse, sagte ein Sprecher gegenüber unserer Zeitung.

Von den drei Leichtverletzten habe niemand stationär ins Krankenhaus aufgenommen werden müssen. Die Personen, die direkt in die Staubwolke geraten waren, mussten lediglich ambulant versorgt werden, sagte der Porschesprecher.