Polizeirrat Volker Kehl am Wachtisch, den er das „Herz des Reviers“ in Zuffenhausen nennt. Foto: Bernd Zeyer

Das Polizeirevier 7 an der Ludwigsburger Straße ist erweitert und umgebaut worden. Die Beamten haben nun mehr Platz und bessere Arbeitsbedingungen, außerdem ist das Revier bürgerfreundlicher und besser zugänglich geworden.

Zuffenhausen - Auch wenn von außen kaum etwas zu erkennen ist, so hat sich hinter der grauen Fassade an der Ludwigsburger Straße 126 doch einiges getan: Das Polizeirevier 7 ist umgebaut und vergrößert worden. Die Veränderungen bieten den Beamten nicht nur bessere Arbeitsbedingungen und mehr Platz, dank der Verlegung des Eingangs direkt an die Straße und barrierefreier Räume sollen auch die Bürger von der Umgestaltung profitieren.

Wenn Volker Kehl vom „Herz des Reviers“ spricht, dann meint er nicht etwa einen besonders netten Kollegen beziehungsweise eine Kollegin, sondern den so genannten Wachtisch. Dort, so erläutert der Revierleiter, liefen zahlreiche Kommunikationsleitungen zusammen und das gesamte Einsatzmanagement des Reviers werde hier gesteuert. Auf vier Bildschirmen können diverse Bilder oder Nachrichten angezeigt werden. Außerdem stehen auf dem Tisch Telefone und Funkgeräte, mit denen sowohl mit den Bürgern als auch intern im Haus oder extern mit dem Führungs- und Lagezentrum an der Hahnemannstraße kommuniziert werden kann. Dieser technisch komplizierte Bauteil ist einer der Gründe, warum das Revier fast ein Jahr später fertig wurde als ursprünglich geplant. Der Wachtisch wurde nämlich, ähnlich wie andere technische Geräte, später als vorgesehen geliefert. Auch sonst lief nicht alles wie geplant, woran nicht zuletzt die in die Jahre gekommene Bausubstanz des Hauses ihren Anteil hatte. Immerhin: „Unsere Arbeit war zu keiner Zeit beeinträchtigt“, stellt Kehl klar. Zwar, und auch hier kommt wieder das wichtigste Organ des Menschen ins Spiel, sei der Umbau eine Operation am offenen Herzen gewesen, dieses habe aber nie zu schlagen aufgehört.

Der Eingang ist nun behindertengerecht

Nicht nur die Adresse, auch der Personalbestand (110 Stellen) und der Einsatzbereich sind gleich geblieben. Nach wie vor ist das Revier neben Zuffenhausen noch für Stammheim und Mühlhausen zuständig. Auf die Polizeiposten in Stammheim, Freiberg und Neugereut hat der Umbau ebenfalls keine Auswirkungen gehabt. Geändert hingegen hat sich der komplette Eingangsbereich. Der lag bisher eher versteckt an der Gebäudeseite, man konnte nur über eine Treppe, also nicht behindertengerecht, ins Revier gelangen. Rollstuhlfahrer waren stets auf die Mithilfe der Beamten angewiesen. Nun befindet sich der Eingang direkt an der Ludwigsburger Straße. Er ist ebenerdig erreichbar. Auch Vernehmungen können jetzt im Erdgeschoss erfolgen. Seit der Verlegung des Eingangs, so berichtet Kehl, habe die Zahl der „Laufkundschaft“ etwas zugenommen. Manche Bürger kämen sogar nur vorbei, um sich Tipps für die Parkplatzsuche zu holen. Weitaus lieber sind den Beamten freilich diejenigen, die wichtige Beobachtungen im Zusammenhang mit Unfällen oder Verbrechen gemacht haben. „Die Wahrnehmungen der Bürger sind ein Schlüssel zu unserem Erfolg“, sagt der Revierleiter. Mehr als 70 000 Menschen wohnen im Zuständigkeitsbereich des siebten Reviers.

Gut 1400 Quadratmeter Nutzfläche stehen den Beamten jetzt zur Verfügung, das ist rund ein Drittel mehr als zuvor. Sie haben nicht nur mehr Platz, sondern auch neue Umkleideräume und moderne Sanitärbereiche. Zudem wurde die Infrastruktur verändert, so ergeben sich für die Polizisten kürzere Wege und damit für die Bürger kürzere Wartezeiten. Über den Umbau freuen sich übrigens auch die Wachhabenden: Nun haben alle Beamten des Reviers über eine eigene Keycard Zugang zum Gebäude, früher musste jeder von ihnen an der Eingangstür klingeln.