Im Gedränge haben Taschendiebe leichtes Spiel Foto: Ines Rudel

Damit Taschendiebe nicht zum Zuge kommen, informiert die Polizei Frühlingsfestbesucher auf dem Festgelände über die Tricks der Diebe.

Stuttgart - Wo Alkohol fließt, ist immer Vorsicht geboten. Eine Binsenweisheit. Aber eine, die sich auszahlt, wenn man Thomas Ulmer von der Polizeipressestelle zuhört, als er von einem Trickbetrug erzählt, dem eine 51-jährige Frau am Sonntagabend in einem Festzelt auf dem Frühlingsfests zum Opfer gefallen ist. Damit es anderen Frühlingsfestbesuchern nicht so ergeht wie der Dame, der die Handtasche gestohlen wurde, informiert die Polizei auf dem Festgelände über die Maschen der Taschendiebe.

Diese sind zwar in der Regel nicht besonders einfallsreich, aber effektiv. „Die 51-jährige Festzeltbesucherin wurde im Gedränge von der Seite angesprochen“, erklärt Ulmer, „ein Komplize hat ihr dabei einfach in die Tasche gegriffen und Geldbeutel und Handy herausgenommen.“ Als die Frau den Diebstahl bemerkte, rief sie die Polizei. Diese durchsuchte zwar die Elfergruppe am Nachbartisch, zu der die mutmaßlichen Diebe gehörten, konnte das Diebesgut aber nicht finden. Drei Mal haben Taschendiebe auf dem Frühlingsfest bereits zugeschlagen.

Bargeld wird am häufigsten geklaut

„Besonders beim Klau von Bargeld ist die Aufklärungsquote nicht sehr hoch“, räumt Ulmer ein. Darum sei Bargeld immer noch die beliebteste Beute von Taschendieben und Trickbetrügern. Gefolgt von teuren Handys. „Gegen den Diebstahl von Mobiltelefonen kann man sich schon besser schützen“, erklärt Ulmer. Die Polizei rät, unbedingt die Ortungsfunktion des Handys zu aktivieren. „Damit rechnen die Täter häufig nicht – und die Polizei kann sie problemlos finden“, sagt Ulmer. Auch die PIN – ein Passwort – sollte den Bildschirm des Handys sperren. Und die Serien- und Simkarten-Nummer seines Handys sollte man parat haben, damit das eigene Gerät schnell identifiziert werden kann.

Weiter gilt: Handtasche geschlossen halten, diese am besten unter den Arm klemmen und am besten vorne tragen. Frauen sollten sich das besonders zu Herzen nehmen: „Frauen sind öfter Opfer von Taschendiebstählen als Männer“, sagt Ulmer. Männer sollten ihren Geldbeutel trotzdem nicht rechts hinten in der Hosentasche tragen. Ein weiterer Trick, sich im Festzelt gegen Diebstahl zu schützen, ist den Alkoholpegel im Rahmen zu halten. „Schwierig bei so einer Veranstaltung“, räumt Ulmer ein, „aber Betrunkene werden von Dieben als leichter zu bestehlende Opfer wahrgenommen.“

Polizei gibt Tipps zur Prävention

Vorsätze, die mitten im Geschehen gerne vergessen werden. Trotzdem mahnt die Polizei dazu, gegenüber aufdringlichen, drängelnden und rempelnden Personen Abstand zu halten. Dafür sensibilisiert die Polizei am Mittwoch von 11.30 bis 16 Uhr mit Verhaltenstipps auf dem Festgelände. Die Infostände sollten dank großer „Präventionsbanner“, wie Ulmer sagt, leicht zu finden sein. Während des ganzen Frühlingsfests richtet die Polizei Infoveranstaltungen zu Themen wie Jugendschutz, Alkoholmissbrauch, insbesondre im Straßenverkehr, und Drogen auf dem Wasen-Gelände aus.

„Was auf dem Wasen natürlich gebündelt passiert, ereignet sich auch an jedem Verkaufswochenende“, sagt Ulmer – Schutz vor Taschendieben ist also kein Thema, das auf Volksfeste begrenzt ist. „Jedes Wochenende bringen bestohlene Bummler Taschendiebstähle zur Anzeige“, so Ulmer.

Die effektivste Möglichkeit, sich vor Langfingern in der Öffentlichkeit zu schützen, ist aber Prävention. „Am besten keine Kreditkarten, nicht mehr Geld als nötig und keine Wertgegenstände mitnehmen“, sagt Ulmer. Denn auch für den ausgebufftesten Trickbetrüger gilt: „Wo nichts ist, da gibt es auch nichts zu holen.“

Präventionstipps der Polizei zum Schutz vor Taschendiebstählen am 23.04, 30.04. und 04.05. von 11.30 bis 16 Uhr am Zugang zum Krämermarkt und Parkplatz P 10