Stefan Ritz (links) und Peter Dieminger haben die Statistik vorgestellt. Foto: Linsenmann

In der jüngsten Sitzung des Bezirksbeirats von Stuttgart-Wangen hat die Polizei ihre Verkehrs- und Kriminalstatistik 2015 für den Bezirk vorgestellt.

Wangen - Wangen - Mit einer grundsätzlichen Bemerkung hat Stefan Ritz, der Leiter des Polizeireviers 5 an der Ostendstraße, seinen Bericht vor dem Sicherheitsausschuss des Bezirksbeirates eingeleitet: „Mit Kriminalität ist Wangen traditionell gering belastet.“ Gleichwohl zeigt die Statistik in den Details markante Unterschiede im Vergleich zum Vorjahr. Vor allem bei den Sachbeschädigungen, deren Zahl sich mit 157 fast verdreifacht hat. Ein eklatanter Sprung, der vor allem „drei Serien“ geschuldet war: Einmal 51 Einzeltaten mit beschädigten Autos sowie zwei Graffiti-Serien mit 15 beziehungsweise 13 Fällen.

Im positiven Kontrast dazu steht der Rückgang bei den Wohnungseinbrüchen: 2014 waren es 17 Taten, in 2015 noch 13, wovon vier im Versuchsstadium steckenblieben. Den Rückgang erklärte Ritz so: „Wir haben das in ganz Stuttgart zum Schwerpunktthema gemacht und dafür unsere geringen freien Ressourcen eingesetzt.“ Dass von den 13 Fällen elf aufgeklärt werden konnten, schrieb Ritz auch „Kommissar Zufall“ zu, machte freilich keinen Hehl aus seiner Freude: „Es ist schön, wenn man als Polizist auch einmal solche Zahlen vorstellen kann. Die Aufklärung in diesem Bereich ist sonst deutlich geringer.“

Mehr Straftaten als im Vorjahr

Mit 201 angezeigten Fällen gab es bei den Diebstählen einen Anstieg um 14 Fälle. Die Zahl der Körperverletzungen stieg um zwei auf 68 Fälle, wobei hier die Aufklärungsquote 97 Prozent betrug: „Das liegt daran, dass diese Taten in Kneipen und im persönlichen Umfeld geschehen, die Täter also selten anonym sind.“ Die Zahl der bekannt gewordenen Rauschgiftdelikte ist mit 80 gegen 71 im Vorjahr leicht gestiegen, was der Revierleiter auf „stichprobenartige Kontrollen“ zurückführte.

Dass die Zahl der Straftaten insgesamt von 670 auf 783 gestiegen ist, erklärte Ritz folgendermaßen: „Das sind Visum- und Passvergehen von Flüchtlingen, die hier erstmals erfasst werden. Es geht hier also um situationsbedingte, formale Verstöße.“ Bei den in Wangen lebenden Flüchtlingen gebe es „nahezu keine Vorfälle, von einzelnen Streitereien, Ruhestörung und Verstößen gegen das Nichtraucherschutzgesetz abgesehen“. Ritz lobte in diesem Zusammenhang „die engagierte Arbeit der ehrenamtlichen Freundeskreise“.

Anhaltend viele Fälle von Unfallflucht

Mit 424 Verkehrsunfällen waren es 2015 im Vergleich zum Vorjahr 14 weniger. Weiter angestiegen ist allerdings die Zahl der Unfallfluchten bei einem „bereits bestehenden hohen Niveau“: 116 Fälle in 2015 im Vergleich zu 104 im Vorjahr. Auch in diesem Punkt liegt der Bezirk im Trend der Gesamtstadt mit einem Höchststand seit 1979. Die Fälle sind laut Ritz „vorwiegend sogenannte Parkrempler oder auch das Streifen von Verkehrszeichen“.

Gleich vier Mal verursachten laut Stefan Ritz „relativ junge Autofahrer“ Unfälle mit der Stadtbahn. Von drei Unfallhäufungsstellen in Wangen ist noch die Kreuzung Otto-Konz-Brücken/Am Westkai geblieben – mit zehn Verletzten in drei Jahren. Aus dieser Rubrik herausgefallen sind dank sinkender Zahlen die Bereiche Geislinger-/Salacher Straße und Otto-Konz-Brücken/Hedelfinger-/Kemptener Straße.