Das Opfer stammt aus Münster (Symbolfoto). Foto: dpa

Sie sind erst 17 und 19 Jahre alt, doch die Vorwürfe gegen drei junge Leute aus NRW sind schwer. Gemeinsam sollen sie einen 18-Jährigen aus Münster in einen Wald gelockt und schwer misshandelt haben – offenbar aus Rache.

Münster/Coesfeld - Nach der Misshandlung eines 18-Jährigen in Nordrhein-Westfalen hat das Amtsgericht Münster Untersuchungshaft für zwei 17-Jährige und einen 19 Jahre alten Tatverdächtigen angeordnet. Die Haftbefehle seien wegen des Verdachts des versuchten Mordes und der gefährlichen Körperverletzung erlassen worden, sagte der zuständige Oberstaatsanwalt Martin Botzenhardt am Samstag der Deutschen Presse-Agentur. Angler hatten den 18-jährigen Mann aus Münster mit schweren Schnittverletzungen am Samstag kurz nach Mitternacht in einem Wald nahe dem Dortmund-Ems-Kanal gefunden.

Verdächtiger wollte Opfer eine Lektion erteilen

Die Angler leisteten Erste Hilfe und alarmierten Polizei und Rettungskräfte. Wenig später nahmen die Polizisten die drei Tatverdächtigen fest: einen 17-Jährigen, ein gleichaltriges Mädchen und einen 19 Jahre alten Mann.

„Die ersten Vernehmungen ergaben, dass sich die Misshandlungen des 18-Jährigen als Bestrafung darstellen. Der Münsteraner soll die 17-Jährige vor etwa einer Woche vergewaltigt haben“, erklärte Botzenhardt. Es sei jedoch keine Vergewaltigung angezeigt worden. Die Tatverdächtige habe angegeben, dem 18-Jährigen mit den Malträtierungen eine Lektion erteilen zu wollen. Botzenhardt sagte, die Vergewaltigungsvorwürfe würden geprüft. Zunächst stehe aber der Verdacht des versuchten Mordes im Fokus der Ermittlungen.

Die Polizei hatte die Tatverdächtigen kurz nach dem Fund der Angler in einem geparkten Auto in der Nähe des Kanals entdeckt. Den Beamten gegenüber hätten sie widersprüchliche Aussagen gemacht, hieß es. Die Ermittler vermuten, dass die Tatverdächtigen ihr Opfer unter einem Vorwand in den Wald gelockt und es dort misshandelt haben.

Der 18-Jährige sei aufgrund seiner schweren Verletzungen nicht vernehmungsfähig. Er war notoperiert worden, sei aber nicht in Lebensgefahr. Am Nachmittag war sein Zustand kritisch, aber stabil, wie Botzenhardt sagte. Eine Mordkommission ermittelt.