Die Polizei ist in Baden-Württemberg an Weihnachten zigfach gefordert gewesen. (Symbolfoto) Foto: dpa

Das Weihnachtsfest im Kreise der Familie zu zelebrieren, reicht manchen nicht aus: Sauftouren an Heiligabend enden nicht selten in Kliniken oder auf Polizeiwachen. Gleichzeitig freuen sich Einbrecher über viele leerstehende Wohnungen und leichte Beute.

Überlingen/Bad Saulgau - Alles andere als friedlich ist Weihnachten für Polizei und Rettungskräfte in einigen Orten im Südwesten abgelaufen. Oft war bei Schlägereien Alkohol im Spiel. Den Heiligabend und die Weihnachtsfeiertage nutzten auch viele Einbrecher, um in verlassenen Wohnhäusern Beute zu machen.

Ein Taxifahrer wurde in Überlingen am Bodensee Opfer einer Prügelattacke, wie die Polizei am Freitag mitteilte. Mit Schlägen und Reizgas griffen zwei 22-Jährige den Mann an. Der Grund: Das Duo wollte mit fünf Begleitern in das Taxi steigen - doch es gab nur sechs freie Plätze. Als der Fahrer sie deshalb abwies, schlug einer der Täter mit der Faust zu, der zweite sprühte Reizgas ins Taxi. Die Schläger flüchteten, konnten aber wenig später gefasst werden.

In Bad Saulgau (Kreis Sigmaringen) schlug ein Kneipenbesitzer einem ungebetenen Gast eine Flasche auf den Kopf. Der 22-Jährige kam mit blutenden Verletzungen in ein Krankenhaus. Der Mann hatte Hausverbot in dem Lokal. Dem wollte der Wirt offenbar Nachdruck verleihen, doch der Gast wurde handgreiflich. Nun müssen beide Männer mit Strafen rechnen: Gegen den Kneipenbesitzer wird wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung ermittelt, gegen den 22-Jährigen wegen Hausfriedensbruchs.

Viele Wohnungseinbrüche zum Fest

Bei einer Schlägerei in der Innenstadt von Reutlingen zog sich ein 23-Jähriger am Heiligabend eine blutende Kopfwunde zu. Er war nach ersten Ermittlungen mit einer Gruppe betrunkener Männer aneinandergeraten, dann flogen die Fäuste. Der Verletzte kam in eine Klinik.

In vielen Landkreisen meldete die Polizei an Weihnachten eine Reihe von Wohnungseinbrüchen. Die Täter brachen über teils geöffnete Fenster oder Terrassentüren ein oder schlugen gleich das Glas ein. Aber auch in Tankstellen oder Gaststätten stiegen Ganoven ein. In Ravensburg hebelten Einbrecher sogar in einer Schule mit brachialer Gewalt Türen und ein Fenster auf, sie durchsuchten Büros und das Lehrerzimmer. In Tuttlingen nutzten Täter scheinbar auch den Stromausfall am ersten Weihnachtsfeiertag: Eine Hauseigentümerin saß bei Kerzenschein im Wohnzimmer, als sie durch seltsame Geräusche aufgeschreckt wurde, wie die Polizei am Samstag mitteilte. Später bemerkte die Frau ein herausgerissenes Gitter vor einem Kellerfenster.