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Polizisten waren von Freitag bis Montag insgesamt rund 59.000 Stunden am Bahnhof im Einsatz.

Stuttgart - Der Polizeieinsatz zum Schutz der Stuttgart-21-Baustelle am Südflügel des Hauptbahnhofes hat das Land rund vier Millionen Euro gekostet. Die Polizisten waren von Freitag bis Montag rund 59.000 Stunden im Einsatz, was Kosten von 2,7 Millionen Euro verursacht habe, sagte ein Sprecher des Innenministeriums am Mittwoch der Nachrichtenagentur dpa in Stuttgart. Unter den anfänglich 2200 Polizisten waren auch 1000 aus anderen Bundesländern sowie 500 Bundespolizisten. Die Unterbringung und Verpflegung der auswärtigen Beamten schlug mit 1,3 Millionen Euro zu Buche. Hinzu kommen noch die Zulagen für die Mehrarbeit.

Eisenbahn-Bundesamt entscheidet kommende Woche über Rodung

Die Polizei hatte am frühen Freitagmorgen Sitzblockaden und Barrikaden aufgelöst und das Gelände mit Gittern abgesperrt. Es gab 79 Platzverweise, 27 Demonstranten wurden wegtragen. Gegen neun S-21-Gegner wird ermittelt, gegen drei wegen Widerstands gegen Beamte, erklärte der Ministeriumssprecher.

Unterdessen rückt die Entscheidung des Eisenbahn-Bundesamts über die geplanten Baumfällarbeiten im Schlossgarten näher. Die Bonner Genehmigungsbehörde wird nach Angaben eines Sprechers in der kommenden Woche verkünden, ob die artenschutzrechtlichen Pläne der Bahn genügen, grünes Licht für die Rodungen zu geben. Zu den von der Bahn geplanten Vorkehrungen seien am vergangenen Freitag weitere Unterlagen eingereicht worden, sagte der Behördensprecher.

Die S-21-Bauherrin Bahn war von der Behörde verpflichtet worden, bei der Vorbereitung des Baufeldes für den Trog des Tiefbahnhofs artenschutzrechtliche Bestimmungen einzuhalten. Diese betreffen die in den alten Bäumen lebenden seltenen und geschützten Juchtenkäfer und Fledermäuse, die in den Baumhöhlen hausen.

Bäume können bis zum 1. März gefällt werden

Voraussichtlich werden 68 von den 176 Bäumen, die den Bauarbeiten im Stuttgarter Schlossgarten weichen sollen, versetzt. Andere Bäume sollen gefällt werden. Beobachter rechnen mit heftigen Protesten von S-21-Gegnern. Die Bäume können nur noch bis zum Anfang der Vegetationsperiode am 1. März gerodet werden.